D er Journalist Glenn Greenwald, früherer Mitarbeiter der britischen Zeitung The Guardian, der durch die Enthüllungen des Whistleblowers und früheren Agenten der NSA Edward Snowden bekannt wurde, hat heute die Webseite The Intercept gestartet, die sich mit Themen rund um Snowdens Material beschäftigen wird.
„Mein erster Artikel auf Intercept, verfasst zusammen mit Jeremy Scahill, heisst ‚Die geheime Rolle der NSA im US-amerikanischen Mordprogramm‘“, gab Greenwald bekannt.
In dem Artikel wird berichtet, dass der US-Militärgeheimdienst NSA (National Security Agency) bei seinen illegalen Drohnenangriffen auch Daten einsetzt, die via Cyber-Spionage ermittelt wurden, darunter Mobil-Telephon-Ortungen, wobei allerdings die Identität der Zielpersonen nicht von Agenten im Einsatzgebiet geprüft wird.
Über die Mordopfer entscheiden somit nicht Menschen, sondern Computerdaten.
Minuten nach der Start-Ankündigung war die Webseite zunächst gleich nicht mehr erreichbar. Auf ihrem twitter-Account erschienen Entschuldigungen für die Unannehmlichkeiten sowie das Versprechen, die Panne zu beseitigen. Kurz darauf wurde die Webseite wieder zugänglich.
Die Webseite The Intercept, deren Gründer der Journalist Greenwald und die Dokumentarfilmerin Laura Poitras, denen Snowden seine Dokumente überlassen hatte, sowie der Enthüllungsreporter Jeremy Scahill sind, ist ein Projekt des Unternehmens First Look Media, finanziert durch Ebay-Mitgründer Pierre Omidyar.
Im Juni 2013 hatte Edward Snowden den Zeitungen Washington Post und The Guardian geheime Dokumente über die Totalüberwachung durch die NATO-Geheimdienste, allen voran der USA und Grossbritannien, darunter über das Überwachungsprogramm PRISM, übergegeben.
Nach Angaben der NSA soll es sich um rund 200.000 Geheimunterlagen handeln.
Daraufhin floh Snowden zunächst nach Hongkong, China und dann weiter in die russische Hauptstadt Moskau. Nach mehr als einem Monat im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo wurde ihm politisches Asyl in Russland gewährt.
The Intercept werde sich anfangs auf weitere Enthüllungen auf Basis der Snowden-Dokumente konzentrieren, wolle aber mit der Zeit auf breiter Front investigativen Journalismus betreiben, schrieben die Gründungsmitglieder.
Weitere Themen sollen u.a. Korruption, Justizmissbrauch, Verletzung bürgerlicher Freiheiten und soziale Ungleichheit sein.
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