D er Bürgerrechtler und WikiLeaks-Informant, US-Soldat Bradley Manning, ist heute vom US-Militärgericht in Fort Meade in 19 von 21 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.
Der 25jährige Obergefreite wurde zwar von der Militär-Richterin Denise Lind vom Vorwurf der “Kollaboration mit dem Feind” freigesprochen, jedoch wegen “Geheimnisverrats” und damit korrespondierender Delikte verurteilt.
Das Strafmaß wird erst in den kommenden Tagen oder Wochen bekannt gegeben. Zumindest die Todesstrafe droht jetzt nicht mehr, da der Anklagepunkt “Kollaboration mit dem Feind” nicht bestätigt wurde.
Mit dem Richterspruch droht Manning eine Höchststrafe von bis zu 136 Jahren Gefängnis.
Das US-Regime unter Präsidentendarsteller Barack Obama hatte Manning zur Last gelegt, Geheimdokumente des State Department bezüglich des imperialen Krieges in Afghanistan und Irak der Enthüllungsplattform WikiLeaks zugespielt zu haben.
Bradley Manning hatte eingeräumt, als im Irak stationierter Soldat zwischen November 2009 und Mai 2010 hunderttausende teilweise geheime Dokumente aus Armeedatenbanken an WikiLeaks weitergereicht zu haben.
Manning steht zu dieser Handlung, da er Transparenz schaffen wollte, um über die Brutalität des Krieges und US-Kriegsverbrechen aufzuklären.
Der Schauprozess gegen Bradley Manning, dem auch Folter vorausgegangen ist, ist der erste gegen einen prominenten Whistleblower in den USA und soll dem Regime als Präzedenzfall und zur Abschreckung anderer Demokraten dienen.
Für die demokratische Weltöffentlichkeit ist der junge Soldat Bradley Manning ein mutiger Kämpfer für Transparenz, der mit seinen Enthüllungen über Kriegsverbrechen im Irak und Afghanistan zur öffentlichen Debatte über die Kriegseinsätze beigetragen hat.
Seine Rechtsanwälte schilderten ihn als „jungen, naiven und wohlmeinenden Bürger“.
Unter den öffentlich gemachten Dokumenten zu den Kriegen in Afghanistan und dem Irak war auch die Video-Aufzeichnung der Besatzung eines US-Kampfhelikopters, die auf einer Strasse in der Irakischen Hauptstadt Bagdad ein Massaker an Journalisten und anderen Zivilisten auf äusserst brutale Weise verübten (siehe Video).
Weitere Dokumente zeigten, dass 150 Häftlinge grundlos in dem US-Konzentrationslager Guantánamo festgehalten wurden. Ausserdem übermittelte Manning Wikileaks mehr als 250.000 vertrauliche diplomatische Depeschen.
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→ CrossTalk: Bradley Manning’s Trials, 17.12.2011
→ Wikileaks: Video US-Massaker an Reportern, Zivilisten und Helfern, 06.04.2010