Paris: Terroranschlag im Dienste des Kampfes der Kulturen

12 Menschen unter "islamistischer" Flagge in der Redaktion Charlie Hebdo getötet

- von RF  -

M indestens zwei Attentäter haben mit schweren Schusswaffen die Redaktionsräume der linken französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo in Paris überfallen. Dabei gab es nach aktuellen Meldungen mindestens 12 Todesopfer, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte und weitere schwer Verletzte.

Paris: Terroranschlag im Dienste des Kampfes der Kulturen, Bild aus Videoaufnahme vom Tatort, 07.01.2015

Paris: Terroranschlag im Dienste des Kampfes der Kulturen
Bild aus Videoaufnahme in der Nähe des Tatorts, 07.01.2015

Unter den getöteten sollen sich führende Redakteure und Zeichner des religionskritischen Satiremagazins befinden. Laut der linksliberalen Pariser Zeitung Libération ist der Chefredakteur von Charlie Hebdo verletzt, aber am Leben.

Der Terroranschlag ereignete sich am Vormittag in den Räumen der Satire-Zeitung, die in der Vergangenheit auch international mit religionskritischen Mohammed-Karikaturen Aufsehen erregte.
Nach vorläufigen Angaben der Polizei drangen die Attentäter mit Sturmgewehren Kalaschnikow AK-47 und einem Raketenwerfer bewaffnet in die Räume der Zeitung ein.

Der Angriff im elften Arrondissement (Bezirk) im Zentrum von Paris habe sich gegen 11.30 Uhr ereignet – just zum Zeitpunkt der Redaktionskonferenz, was darauf hindeutet, dass die Mörder über entsprechendes Wissen verfügten und die Terror-Operation professionell vorbereitet wurde.

Charlie Hebdo massacre: Attack will heighten anti-Islamic tensions across Europe

Die französische Regierung hat als Reaktion auf den tödlichen Anschlag die höchste sog. Terrorwarnstufe für den Grossraum Paris ausgerufen. Der Anti-Terror-Plan sei auf die Stufe “Anschlagsalarm” angehoben worden, hiess es am Sitz von Premierminister Manuel Valls. Präsident François Hollande bezeichnete den Angriff auf die Zeitung als “Terroranschlag”.
Für 14 Uhr wurde eine Krisensitzung der Regierung einberufen.

Seine neueste Ausgabe vom heutigen Mittwoch widmete die Satire-Zeitung Charlie Hebdo dem neuen Roman des französischen Autors Michel Houellebecq, der darin die Machtübernahme durch einen muslimischen Präsidenten in Frankreich im Jahr 2022 beschreibt.

Der heutige Terroranschlag kommt zu einer Zeit, in welcher nicht nur im Nachbarland Frankreich, sondern auch hier in Deutschland verstärkt ein Kampf der Kulturen herauf-beschworen wird.
Laut einer Videoaufnahme haben die Attentäter den islamischen Ausspruch „allāhu akbar“ (Gott ist grösser) gerufen.

RF/France24/dpa

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