I n der NATO-Zeitung Die Welt (online) aus dem Springer-Konzern lesen wir heute: „Inzwischen gibt es den primären, sekundären und tertiären Antisemitismus und natürlich die jeweils dazugehörigen Variationen von Antisemiten. Es gibt den Antisemitismus, der aus dem Bedürfnis resultiert, das Dritte Reich zu entlasten, und denjenigen, der dem Drang entspringt, sich mit dem Palästinensern zu solidarisieren.“
Der diese Zeilen schreibt, heisst Henryk M. Broder.
Obwohl der Mann der breiten Öffentlichkeit als im pathologischen Sinne wahnsinnig gilt und in der Vergangenheit wiederholt durch seinen eigenen, zionistischen Antisemitismus in Erscheinung getreten ist [1] [2], glauben Teile der NATO-Presse immernoch, mit Psychopathen vom Schlage Broder irgendwie an Terrain gewinnen zu können.
Längst ist das Gegenteil der Fall. Spätestens seit der völlig harmlose Mainstream-Publizist Jakob Augstein durch das Simon Wiesenthal-Zentrum auf die Rangliste der zehn schlimmsten Antisemiten der Welt auf Platz neun gesetzt wurde, hat die willfährige Denunziation als Antisemit unter aufgeklärten Menschen jegliche Wirkung verloren.
Als vermeintlichen “Antisemitismus-Experten” und Autorität für die Bewertung von Augsteins öffentlichen Äusserungen hatte das Wiesenthal-Zentrum ausgerechnet den Rechtspopulisten Henryk M. Broder herangezogen.
Der Welt-Autor und Mitbetreiber der nationalzionistischen Website Die Achse des Guten ist für ausufernde Polemiken und Hasstiraden gegen Israel-Kritiker und vor allem für die Inflationierung des Antisemitismusvorwurfs bekannt und berüchtigt. [3]
Wer den Völkermord in Palästina und die auf Völkermord basierende Ideologie des Zionismus – die der jüdischen Religion diametral widerspricht – kritisiert, der ist also ein “Antisemit”. Diese Perversion in der politischen Debatte sind viele Menschen nicht mehr bereit hinzunehmen.
Das Problem daran ist, dass wirklicher Antisemitismus bagatellisiert wird, durch den fortgesetzten Missbrauch des Begriffs wird Aufklärung zunehmend schwieriger.
So wie Kinder aus bildungsfernen Familien sich als “schwule Sau” gegenseitig zu beleidigen suchen, so wird der Vorwurf des Antisemitismus heute immer dann aus der Hüfte geschwungen, wenn Argumente nicht geliefert werden können. Wer am lautesten und ständig “Antisemit” ruft, wähnt sich im gesellschaftlichen Diskurs auf der sicheren Seite.
Wie lange noch will man der demokratischen Öffentlichkeit mit dieser Demagogie auf den Senkel gehen? Wird es nicht endlich Zeit, dass die Justiz diesem gewissenlosen Treiben zionistischer Rechtsextremisten einen Riegel vorschiebt?