D er venezolanische Präsident Hugo Chávez ist tot. Dies teilte am Abend sein Stellvertreter Nicolás Maduro über sämtliche TV- und Radiokanäle mit. Chávez litt nach der jüngsten Krebs-Operation an einer schweren Infektion. Die venezolanische Regierung hatte am Montag erklärt, das Immunsystem des 58-jährigen Staatsoberhauptes sei so geschwächt, dass eine neue schwere Infektion aufgetreten sei.
Chávez hatte sich am 11. Dezember in Cuba seiner vierten Krebsbehandlung innerhalb von eineinhalb Jahren unterzogen, nachdem er zwischenzeitlich genesen und bei guter Kondition war. Vor seiner Abreise nach Cuba im Dezember hatte Chávez Maduro als Wunschnachfolger benannt.
Vize-Präsident Nicolás Maduro bezeichnete unter Tränen den Tod des seit 14 Jahren an der Spitze des venezolanischen Staates stehenden Politikers am Abend in der venezolanischen Hauptstadt Caracas als „die tragischste und bedrückendste Information die wir unserem Volk mitteilen können. Unser Comandante President Hugo Chávez Frías ist heute um 16.25 Uhr (21.55 Uhr MEZ) gestorben.
Es handelt sich um einen Moment grossen Schmerzes.“ Das Nachrichtenmagazin Noticias24 titelte: „Hugo Chávez, der Christus der Armen in Lateinamerika, ist tot.“
Der Vize-Präsident rief seine Landsleute zur Besonnenheit auf. „Im immensen Schmerz dieser historischen Tragödie, die unser Vaterland berührt, rufen wir alle Landsleute auf, Wächter des Friedens, der Liebe, des Respekts und der Ruhe in diesem Vaterland zu sein“, sagte er in seiner Rundfunkansprache.
„Das gesamte bolivianische Militär und die nationale bolivianische Polizei sind gerade dabei im gesamten Land auszurücken, um unser Volk zu schützen und den Frieden zu garantieren“, so Maduro weiter.
Hochrangige Armeechefs sprachen unterdessen Maduro im venezolanischen Fernsehen ihre Loyalität aus. Die von den USA finanzierte Opposition versuchte in der Vergangenheit mehrfach, Chávez zu stürzen, unter anderem mit einem von den USA orchestrierten Putsch, bei dem auch nicht vor Sabotage der Ölindustrie zurückgeschreckt wurde.
Erst im Oktober war Chávez mit 54 Prozent der Stimmen erneut für eine siebenjährige Amtszeit wiedergewählt worden. Offiziell vereidigt werden konnte er jedoch bis zu seinem Tod nicht. Zur geplanten Amtseinführung am 10. Januar lag Chávez, noch schwer angeschlagen nach seiner Krebsoperation, in einem Krankenhaus in Cuba.
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