V on Paul Craig Roberts (antikrieg.com) – Sollten wir gesegnet werden mit einem George Orwell des 21. Jahrhunderts, würde dieser einen Begriff für eine neue Art „Sprech” prägen, um diese auf „die Truppen unterstützen” anzuwenden. Würde er diese als „Mogelsprech“ bezeichnen? Oder wäre er klüger?
Diese Worte verdienen eindeutig eine orwell´sche Bezeichnung. Das Schlagwort tauchte in der Minute auf, in der der Krieg begonnen wurde, was einen über seine Entstehung im Bereich der Werbung nachdenken lässt.
Wer wird schon dagegen sein, die Truppen zu unterstützen, zumindest bevor wir durch WikiLeaks und Abu Ghraib über die absichtliche Tötung von Zivilpersonen und die Folterung eines jeden, der zufällig in einer der vielen Razzien gefangen wurde informiert wurden? Und das alles aus Jux und Tollerei.
„Unterstützt die Truppen” stammt aus der Werbeabteilung des Militär-/Sicherheitskomplexes. „Die Truppen unterstützen“ heisst in Wirklichkeit die Profite der Rüstungsindustrie und die neokonservative Ideologie der Weltherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen.
„Die Truppen unterstützen“ ist ein raffinierter Werbeslogan, der dazu führt, dass die Amerikaner die brutale Ausbeutung unserer Soldaten und deren Familien im Dienste des Profits und einer bösartigen Ideologie nicht zur Kenntnis nehmen.
Unsere Soldaten und deren Familien zahlen für die Bush/Cheney/Obama/neokonservativen Kriege mit Leben, Gliedmaßen, schweren psychischen Störungen, Selbstmorden, zerbrochenen Ehen, vaterlosen Kindern, Frauen ohne Gatten und Eltern ohne Söhne und Töchter.
„Die Truppen unterstützen“ ist eines der grausamsten Täuschungsmanöver in der Geschichte der Menschheit, und dennoch ist die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung diesem auf den Leim gegangen. „Krieg ist Frieden.“
Wenn Menschen so leichtgläubig sind, braucht es nicht besonders zu verwundern, dass sie in unerschwingliche unbefristete Kriege getrieben werden können, auf der Grundlage von nichts als Lügen, Täuschungen und Fälschungen.
Amerika produziert einen endlosen Schwall von Material für einen neuen Orwell. Was könnte etwa ein Orwell aus Hillarys jüngster Rede über Amerikas unbeugsames Bekenntnis zu abweichender Meinung und Meinungsfreiheit machen.
Der CIA-Veteran Ray McGovern stand mit dem Rücken zu Hillary, um seiner Einstellung gegen die Politik der Obama-Administration, Internetfirmen zur Mithilfe bei der Beseitigung von WikiLeaks als Informationsquelle zu zwingen, Ausdruck zu verleihen. McGovern wurde geschlagen und blutig aus dem Raum gezerrt, während Hillary fortfuhr, Amerikas Bekenntnis zu Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit zu preisen.
Um diesem Grad von Scheinheiligkeit gerecht zu werden, braucht es einen George Orwell. „Abweichende Meinung ist Subversion.“
„Globalisierung” ist eine weitere Doktrin, die der orwell´schen Erhellung bedarf. Globalisierung, ohne die wir laut den Präsidenten seit Clinton nicht auskommen können,
macht die transnationalen Konzerne reich und die Arbeiter zu Leibeigenen, die nicht genug verdienen können, um ihre Rechnungen zu bezahlen. „Armut ist Reichtum.“
Die polizeistaatlichen Maßnahmen, die den erfundenen „Krieg gegen den Terror“ begleiten, setzen die Amerikaner weit grösserer Gefahr und Unsicherheit aus, als durch andere Terroristen als die staatlichen jemals erreicht werden könnte. „Gefangenschaft ist Freiheit.“
In seinem grossartigen Buch ‘Das Gefühlsleben von Tieren’ beschreibt Marc Bekoff die verheerenden Auswirkungen auf Tiere, die in kleinen Käfigen gehalten werden.
Der Soldat der Vereinigten Staaten von Amerika Bradley Manning wurde illegal acht Monate lang in einem noch kleineren Käfig eingesperrt ohne Aussicht auf ein Ende. In der Pressekonferenz am 11. März fand ein Reporter den Mut, Präsident Obama über die Bedingungen von Mannings Haft zu fragen. Der grosse und edle Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antwortete, dass er das Pentagon gefragt habe und ihm versichert wurde, dass die Umstände von Mannings Haft „angemessen sind und unseren grundlegenden Standards entsprechen.“
Nur ein George Orwell könnte einem amerikanischen Präsidenten gerecht werden, der glaubt, dass einen Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika unter Bedingungen eingesperrt zu halten, die schlimmer sind als die, die eingesperrte Tiere wahnsinnig machen, „angemessen“ ist.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, die verschwenderisch ist in ihren Kriegen, verschwenderisch bei Steuersenkungen und Rettungsaktionen für die Superreichen und verschwenderisch bei der Vergabe unbeschränkter Monopolmacht an unregulierte Finanzinstitutionen, gibt die Schuld an der daraus resultierenden Krise den „Auszahlungen“ an die Armen und den „Ansprüchen“ der alten Menschen. Eine derartige Täuschung braucht mehr als Aufdeckung. Sie schreit nach einem George Orwell des 21. Jahrhunderts.