Afghanistan: Zugespitzte Lage nach US-Verbrechen

„Der kurze Abstand zwischen den Vorfällen der vergangenen Wochen sind eine Last und ein Problem für die ISAF.“

- von Presseticker  -

I n Afghanistan sind sind NATO-Militärs in höchster Alarmbereitschaft. Nach dem Mord eines US-Soldaten an 16 Zivilisten in der südafghanischen Provinz Kandahar haben Taliban Vergeltung für die Taten der „Amerikanischen Wilden“ angekündigt.
In der NATO-treuen Regierung wird der Zeitplan für das geplante Abkommen über die langfristige sog. “US-afghanische Partnerschaft” in Frage gestellt.

Die NATO-Invasoren versprachen schnelle Aufklärung. ISAF-Sprecher General Carsten Jacobson:
„Der kurze Abstand zwischen den Vorfällen der vergangenen Wochen sind eine Last und ein Problem für die ISAF.“

Im Januar war ein Video aufgetaucht von US-Soldaten, die auf Leichen urinieren. Im Februar landeten Korane in der Müllverbrennungsanlage des US-Stützpunktes Bagram.

Wiederholt zeigte sich US-Präsident Barack Obama “tief betrübt”. Zunehmend mehr Afghanen sind empört und stellen den sog. “partnerschaftlichen Rückzugsplan” bis 2014 in Frage.

Afghanistan: Zugespitzte Lage nach US-Verbrechen

Menschenrechtsaktivist Nadir Nadiri:
„Diese Taten untergraben jeden Einsatz für ein stabileres Afghanistan. Sie spielen den Radikalen in die Hände, gegen die afghanische Regierung und ihre internationalen Partner.“

Am Sonntag war ein US-Unteroffizier vor Sonnenaufgang in mindestens drei Häuser geschlichen und hatte auf schlafende Bewohner gefeuert. 16 Menschen starben, darunter neun Kinder und drei Frauen.

Augenzeugen bezweifeln die These vom Einzeltäter.

Nach dem Amoklauf des US-Soldaten hat das afghanische Parlament den ausländischen Truppen im Land eine scharfe Warnung erteilt.

Die Toleranzgrenze des afghanischen Volkes sei erreicht, hiess es in einer verabschiedeten Mitteilung der sogennanten “Wolesi Dschirga” in Kabul.

Warnung an Truppen des Westens

Diese Parlamentsabgeordnete meint:„Dieser Vorfall wird die Bevölkerung den ausländischen Truppen gegenüber noch misstrauischer werden lassen. Sicher wird er auch negative Auswirkungen auf künftige Verhandlungen des Westens mit uns haben.“

Das Parlament forderte darüber hinaus ein Strafverfahren in einem öffentlichen Gericht unter Beteiligung des afghanischen Volkes.
Das meint auch dieser Einwohner Kandahars:
„Der gehört doch vor Gericht! Wir wollen in Frieden und Freiheit leben und nicht mehr unter der Knute dieser Ungläubigen!“

Ein anderer Mann pflichtet bei: „Dieser tragische Vorfall muss untersucht werden! Wenn er betrunken war, soll er mit dem Tod bestraft werden. Sonst profitieren davon nur die Taliban.“

Die haben bereits Vergeltung für die Morde angekündigt. Der Amoklauf werde nicht unbeantwortet bleiben, so die Taliban.

RF/euronews

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