A m 21. November 2018 begrüssen wir Hannes Hofbauer, Chef des ProMedia-Verlages aus Wien, in Dresden. Er wird mit uns über sein neues Buch „Kritik der Migration – Wer profitiert und wer verliert” diskutieren.
In den Säulensaal der alten Mensa auf dem Campus der TU Dresden laden wir daher alle Interessierten ein, um sich dem Thema Migration, ihren Ursachen und Folgen, abseits medialer Hysterie auf vernünftige Art und Weise zu nähern.
Die Veranstaltung beginnt am Buß- und Bettag (ein Feiertag in Sachsen) um 15 Uhr und wird auch Raum für Publikumsfragen bieten. Der Veranstaltungsraum hat Platz für bis zu 200 Teilnehmern.
Ist Massenmigration grundsätzlich zu bejahen? Oder ist diese nicht vielmehr ein wichtiger Bestandteil von Ausbeutungsstrukturen? Die Näherin in einer bengalischen Bekleidungsfabrik erfüllt jedenfalls vergleichbare Funktionen im weltweiten Konkurrenzkampf, wie der aus Asien nach Europa gekommene Migrant. Beide sind gezwungen, ihre Arbeitskraft extrem billig auf den Markt zu werfen.
Doch während sich die Öffentlichkeit darüber einig ist, Weltmarktfabriken in Billiglohnländern zu kritisieren, umgibt den Import billiger Arbeiter in die Zentren der Weltwirtschaft ein Mythos von Mobilität, welche durch die imperiale Hegemonie als fortschrittlich vermarktet wird. Das regional wirkmächtige sozial und kulturell zerstörerische Potenzial der imperialen Massenmigration in den Herkunfts- und Zielländern gerät damit aus dem Blickfeld.
Hannes Hofbauer gibt einen historischen Überblick über die grossen Wanderungsbewegungen und ruft die Ursachen dafür in Erinnerung, die von Umweltkatastrophen über Kriege bis zu Krisen reichen, von denen die allermeisten menschlichen Eingriffen geschuldet sind. So zeichnen allein von westlichen Allianzen geführte Kriege für Millionen entwurzelte Menschen verantwortlich, die ebenso ihrer Lebensgrundlagen beraubt sind wie jene, die von ihrem Land vertrieben werden.
Diesen Verwerfungen ist es geschuldet, dass junge Menschen im globalen Süden, aber auch im Osten Europas in die Emigration getrieben werden.
Mit der Massenmigration aus der Peripherie werden die Folgen der weltweiten Ungleichheit nun auch in den europäischen Zentralräumen – negativ – spürbar. Deregulierungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt erreichen neue Dimensionen. Eine politische Antwort darauf scheint nur die Rechte zu haben, indem sie statt einer notwendigen Kritik an der Migration die Migranten zu Sündenböcken macht.
Die systemnahe “Linke” hingegen sträubt sich, den strukturell zerstörerischen Charakter von Wanderungsbewegungen zu thematisieren. Eine Kritik am Wesen der Migration und ihren Triebkräften sowie eine klare Benennung ihrer Opfer und Profiteure ist wesentlicher Bestandteil unserer sozialistischen Kritik.
Buchdiskussion “Kritik der Migration”
Veranstaltung mit Historiker und Publizist Hannes Hofbauer
Mittwoch, 21. November 2018 von 15 bis 18 Uhr
Gastgeber: Mahnwache für Frieden Dresden
Alte Mensa
Mommsenstr. 13
01069 Dresden