D er US-Computerkonzern Microsoft hat laut einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian dem US-Geheimdienst NSA (National Security Agency) geholfen, die Verschlüsselung von Daten durch Nutzer seiner Dienste zu umgehen. So habe Microsoft vor dem Start des neuen Webmail-Portals Outlook.com dafür gesorgt, dass die NSA stets einen Zugriff auf die Informationen bekommen könne, schrieb die britische Zeitung am Donnerstagabend.
Der Windows-Konzern erklärte hingegen in einer Stellungnahme, er arbeite angeblich für die Behörden nur in solchen Fällen zusammen, in denen das per Gesetz vorgeschrieben sei. Es handle sich nicht um einen flächendeckenden Zugriff, sondern stets nur um Einzelfälle.
Der Bericht basiert auf Unterlagen des Informanten Edward Snowden, der bei der NSA gearbeitet hatte. In einem internen Schreiben heisst es demnach, die Behörde habe über das Überwachungsprogramm PRISM Zugriff auf eMails bei den Microsoft-Diensten Hotmail, Live und Outlook.com – bereits bevor die privaten Daten verschlüsselt werden, unter Umgehung des eigenen kryptographischen Schutzes.
Ausserdem habe Microsoft daran gearbeitet, der US-Bundespolizei FBI den Zugang zu Daten in dem Online-Speicherdienst Skydrive zu erleichtern. Der Internet-Telephoniedienst Skype sei an PRISM Anfang 2011 noch vor seiner Übernahme durch Microsoft angeschlossen worden.
Microsoft betonte in einer Reaktion, man sei verpflichtet, den Behörden Möglichkeiten für den Zugang zu Informationen zu gewähren. Das Unternehmen würde darüber gern offener reden können und setze sich deshalb für mehr Transparenz ein.
Möglicherweise sieht man sich bei Microsoft ebenso wie bei anderen Technologie- und Kommunikationsfirmen selbst als Opfer der illegalen Politik des US-Regimes unter Präsidentendarsteller Barack Obama.
Die Internet-Unternehmen hatten zuletzt stets bestritten, den US-Behörden direkten Zugang zu ihren Servern zu gewähren. Whistleblower Edward Snowden betont hingegen, die NSA könne nach Belieben auf alle Daten zugreifen.
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