B ei massiven Zusammenstößen zwischen Islamisten und dem Militär sind in der ägyptischen Hauptstadt Kairo in der vergangenen Nacht mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen, nach anderen Angaben über 70, verlautete aus einem Krankenhaus in Kairo gegenüber dem TV-Sender Sky News.
Vorausgegangen war eine Mitteilung des Chefarztes der medizinischen Nothilfe Ägyptens, wonach bei dem Angriff 42 Menschen ums Leben gekommen und 332 weitere verletzt worden sind.
Den Angaben zufolge wollten Demonstranten eine Militäreinrichtung stürmen, in der sich angeblich der gestürzte Präsident Mohammed Mursi aufhielt. Daraufhin hätte das Militär das Feuer eröffnet.
Die Partei Muslimbruderschaft erklärte dagegen, Protestierende seien während des Morgengebets angegriffen worden. „Das Militär hat am meisten geschossen“, so ein Verletzter.
„Die Polizei auch aber nicht so heftig, wie das Militär. Wir sind betrogen worden, es ist, als wäre es das Militär der Juden. Ich sah sie mit meinen eigenen Augen.“
Heute verstärkte das ägyptische Militär seine Präsenz auf Kairos Strassen. Der Tahrir-Platz und alle staatlichen Einrichtungen wurden unter verstärkten Schutz gestellt.
Ausserdem blockierten Armeeeinheiten die Anhänger von Ex-Präsident Mohammed Mursi, die mit auf unbefristete Zeit angelegten Aktionen auf zwei Plätzen in Kairo protestieren.
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