N un ist es offiziell, die Neuwahlen in Griechenland sind für den 17. Juni angesetzt worden. Darauf verständigten sich der griechische Präsident Karolos Papoulias und die Vorsitzenden der wichtigsten griechischen Parteien in Athen.
Ebenso einigten sie sich auf eine Interimsregierung, die das Land bis zur Bildung einer neuen Regierung im Juni formal führen soll.
Das Bündnis linker Parteien SYRIZA, das bei den Wahlen am 06. Mai mit 16,78 % (+ 12,2 %) bereits zweitstärkste Kraft wurde, liegt in Umfragen jetzt deutlich vorne.
Weder Politiker noch das Volk sehen derzeit eine Alternative zu Neuwahlen. So meint eine Athenerin:
„Es gibt keine andere Möglichkeit. Parteien mit so unterschiedlichen Standpunkten können ja kaum eine Koalition bilden. Wie soll das nur weitergehen?“
Eben diese Frage stellen sich auch die Akteure an den internationalen Finanzmärkten. Gaben doch die Kurse an den europäischen Börsen infolge des Scheiterns der griechischen Koalitionsverhandlungen deutlich nach.
Darüber hinaus wächst die Angst vor einem Ansturm auf die griechischen Banken, eine griechische Wirtschaftswissenschaftlerin stellt besorgt fest: „Jeder sorgt sich. Sehen Sie nicht, was aktuell passiert? Die Leute plündern ihre Konten!
Sie fürchten, Athen könnte zur Drachme zurückkehren. Es ist, als stünde ein Krieg bevor.“
Allein während des dramatischen Ringens um eine neue Regierung am Montag wurden im ganzen Land knapp 900 Millionen Euro abgehoben.
mehr Nachrichten zum Thema
→ Arbeitslosigkeit in Griechenland auf dramatischer Rekordhöhe, 11.05.2012
→ In Griechenland gärt es weiter – nach der Wahl ist vor der Wahl, 08.05.2012
→ Griechenland: Parteien der imperialen Rechten abgewählt, 07.05.2012