W ährend in Deutschland kaum noch Menschen gegen Hartz IV demonstrieren und der soziale Widerstand nahezu zum Erliegen gekommen ist (Dank an die systemtreuen Pseudo-Gewerkschaften des DGB und an die Pseudo-Linke), haben in Frankreich Arbeitslose das traditionsreiche Restaurant Fouquet’s in Paris besetzt.
Vor fünf Jahren hatte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy in eben jenem Nobellokal seinen Wahlsieg gefeiert. Die Glamourparty schadet bis heute seinem Image.
Genau diesen Ort suchten sich die erwerbslosen Demonstranten nun aus, um auf die Ungleichheit und Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Sarkozy selbst habe das Fouquet’s zum Symbol des Reichtums gemacht, warfen sie dem französischem Präsidenten vor.
Ein untypisches Bild zeigte sich am 07. März auf der Pariser Flaniermeile, den Champs-Elysées. Ausgerechnet im Nobelrestaurant Fouquet’s demonstrierten rund 100 Aktivisten, die aus ganz Frankreich für die Aktion angereist waren.
„Von Arbeitslosigkeit die Nase voll“ riefen sie im edlen Ambiente des Lokals, in das Präsident Sarkozy vor fünf Jahren zur Feier seines Wahlsiegs einlud. Über einen kleine Lautsprecheranlage informierten die Demonstranten darüber, dass das Fouquet’s zum Symbol der Ungleichheit wurde.
„Das Fouquet’s ist ein Symbol: Als Präsident Sarkozy vor fünf Jahren gewählt wurde, war das Fouquet’s der erste Ort, wo er hinging. Dort hat er die ganzen Chefs der börsennotierten Unternehmen getroffen.
Deshalb wollen wir hier demonstrieren, gegen die Leute, die immer mehr verdienen, und für das französische Volk, das stark leidet“, berichtete ein Demonstrant.
Die unangemeldete Demonstration war im Restaurant nach zehn Minuten vorbei, denn die Arbeitslosen sind an einem solchen Ort nicht gern gesehen. Schliesslich wollen die Reichen nicht mit den Problemen der Armen “belästigt” werden.
Nachdem es zu Handgreiflichkeiten zwischen dem Personal und Demonstranten kam, verliessen Letztere das Lokal und setzen die Demonstration vor den Türen des Fouquet’s fort.
Die herbeigerufenen Polizeikräfte lösten schliesslich die Protestaktion auf.