D er Iran wird ab März 2012 seine Ausgaben für Verteidigung fast 2,5 Mal erhöhen. Dies hat der Präsident der Islamischen Republik Mahmud Ahmadinedschad angekündigt. Die Ankündigung erfolgte unter dem Eindruck der massiven aktuellen Truppenbewegungen durch die imperiale NATO in der Region.
Nach Meinungen internationaler Beobachter wird ein Krieg des Westens und des zionistischen Regimes “Israel” gegen den Iran immer wahrscheinlicher und die Folgen dieser Entwicklung für die Region und für die Welt sind unvorhersehbar.
Das von den USA geführte NATO-Imperium setzt die Truppen- und Technikverschiebung in den Persischen Golf fort. In Katar haben die USA eine neue Fernbomberstaffel stationiert.
Weitere Truppen landen auf der omanischen Halbinsel Masira, wo sich ein US-amerikanischer Luftwaffenstützpunkt befindet. Über 10.000 US-Truppen prüfen derzeit das Raketenabwehrsystem des zionistischen Regimes im besetzten Palästina.
Mehrere US-Brigaden, insgesamt rund 15.000 Mann stark, sind unterdessen in Kuwait in Stellung gegangen.
Auf dem US-amerikanischen Stützpunkt auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean sind hunderte betonbrechender Bomben stationiert worden und im Persischen Golf haben zwei Flugzeugträgergruppen der US-Marine ihren Dienst aufgenommen. Diesen sollen sich noch das Atom-U-Boot “Annapolis” und der Zerstörer “Momsen” anschliessen.
Auf dem US-Stützpunkt in Katar befinden sich mehrere Bomben-, Transport- und Tankerflugzeuge sowie Radarfrühwarnufluggeräte. Die NATO-Alliierten Frankreich und Grossbritannien verschieben derzeit Truppen in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Saudi-Arabien.
Diese Militärbewegungen zeugen davon, dass die USA, die imperiale NATO nebst dem zionistischen Regime “Israel” zum Krieg gegen Iran bereit sind, erklärte der Professor des “Staatlichen Moskauer Instituts für Internationale Beziehungen” (MGIMO) Sergej Druschilowskij:
„Ein militärischer Konflikt ist durchaus möglich. Das hätte man noch bezweifeln können, wenn es kein Afghanistan, keinen Irak und kein Libyen gegeben hätte. Jetzt aber fühlen die USA, dass sie die Kriegsaspekte der Punktoperationen, des Blitzkrieges zur Reife entwickelt haben.
Das Problem (aus imperialer Sicht) ist es, dass es im Iran keine fünfte Kolonne gibt, wie es im Irak und in Afghanistan der Fall war. Wenn es Leute gibt, die zusammen mit den USA das Regime stürzen wollen, sind Punktbombardierungen Quatsch. Diese helfen nicht, man braucht nicht Bomben zu werfen.
Es gilt nur eine Strategie – das Regime zu stürzen, welches den USA und dem gesamten Westen im Wege steht. Es geht letztlich darum, ob das iranische Volk im Ganzen bereit ist, gegen die Aggression Widerstand zu leisten oder nicht.“
Gleichzeitig teilten die zionistischen Nachrichtendienste mit, der Iran verfüge über angereichtes Uran, das für vier Bomben ausreichend wäre und der friedliche Charakter des iranischen Atomprogramms sei nichts als Lügen.
Solche Desinformationen sind erforderlich, um auf den Iran ein Feindbild zu projizieren und einen Krieg zu rechtfertigen, sagte Wladimir Sotnikow, Experte des “Instituts für Orientalistik”, in einem Interview für Stimme Russlands:
„Die Situation ist explosiv. Ein Krieg ist aber nur eine Möglichkeit, weil in den USA eine aktive Wahlkampfphase beginnt. Und US-Präsident Barack Obama wird nicht das Risiko eines neuen Konflikts eingehen, solange jene im Irak und in Afghanistan noch nicht beendet sind.
Der Iran ist für Israel ein Hauptgegner, das sich für Gewalt entscheiden kann. Die gegen den Iran geltenden scharfen Sanktionen wirken sich bereits auf die iranische Wirtschaft aus. Wenn die israelischen Feuerköpfe beschliessen, trotz Warnungen seitens Russlands, Chinas und anderer verantwortungsvoller Mitglieder der Weltgemeinschaft, die Frage durch militärische Intervention zu lösen, werden die Folgen fatal sein.
Ein Krieg kann nicht nur einen neuen Konflikt in der Region, sondern auch eine humanitäre Katastrophe im ganzen Nahen Osten bedeuten. Und das stellt die internationale Stabilität weltweit in Gefahr.
Auch die wirtschaftlichen Konsequenzen können unvorhersehbar sein, denn die Erdölpreise werden hochgehen. Das Embargo für Erdöllieferungen aus dem Iran in die Europäische Union wird nicht nur für den Iran, sondern auch für die EU selbst ein grosses Problem bilden.“
Es gibt aber noch Chancen, dem militärischen Konflikt auszuweichen, obwohl solche immer schwächer erscheinen. Die Experten aus der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) kommen am 21. Februar in den Iran, um das Atomprogramm des Landes in Augenschein zu nehmen.
Der Leiter der Expertengruppe Herman Nackaerts hat angekündigt, die Organisation wolle Antworten auf alle umstrittenen Fragen erhalten. Die Republik Iran hat ihrerseits ihre volle Kooperation zugesichert.
Die Entscheidung über einen imperialen Krieg gegen Iran dürfte allerdings längst gefallen sein. Die Diktatur der imperialen Oligarchie interessiert allein die Durchsetzung ihrer kapitalistischen und imperialistischen Interessen und die Errichtung ihrer “New World Order” (NWO).
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