Z wölf Greenpeace-Aktivisten demonstrieren seit heute Morgen im Spessart gegen überhöhten Holzeinschlag in öffentlichen Wäldern. An abgeschlagenen alten Buchen haben sie ein Banner entrollt mit der Aufschrift Wer den Wald zerstört, zerstört das Klima.
Die Aktion fand anlässlich der Anhörung im Bundestag zur Waldstrategie 2020 der Bundesregierung statt.
Bayern zeigt beispielhaft, dass die Bewirtschaftung öffentlicher Wälder zunehmend an Profitinteressen ausgerichtet wird. Durch die rücksichtslose Abholzung unserer Wälder entsteht ein immenser ökologischer aber auch volkswirtschaftlicher Schaden, sagt Martin Kaiser, Klima- und Waldexperte von Greenpeace.
Jede Tonne CO2, die in den Wäldern durch Nichtnutzung zusätzlich gebunden werden kann, hilft im Kampf gegen den Klimawandel.”
Waldstrategie 2020 richtet sich nach den Gewinninteressen der Holzindustrie
Sollte der vorliegende Entwurf zur Waldstrategie 2020 so umgesetzt werden, würde Deutschland damit den Schutz alter Buchenwälder und seine Verpflichtung zum Klimaschutz aufgeben.
Der Entwurf orientiert sich stark an den Gewinninteressen der Holzindustrie. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner werde mit ihrer Waldstrategie in die Geschichte eingehen – als diejenige, die die Nachhaltigkeit der deutschen Forstwirtschaft aufgegeben habe, so Kaiser.
Greenpeace fordert einen sofortigen Einschlagstopp für alle öffentlichen Laubwälder in Deutschland, die über 140 Jahre alt sind. Er soll so lange gelten, bis die Forstwirtschaft zehn Prozent des öffentlichen Waldes nicht mehr nutzt.
Diese Wälder leisten einen grossen Beitrag zum Klima und zum Erhalt der Artenvielfalt.
Bereits seit letzter Woche sind Greenpeace-Aktivisten mit einem Camp im unterfränkischen Spessart aktiv. Bis zu 20 Aktivisten erfassen mit GPS-Geräten den Bestand der ökologisch wertvollen, alten Buchen und Eichen.
Die alten Buchenwälder im Spessart gehören zu den wertvollsten in Europa und sind unser Urwald von morgen.
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