D ie Landesregierung von Rheinland-Pfalz will einen Nationalpark einrichten und hat fünf Gebiete in das Auswahlverfahren aufgenommen. Greenpeace hat sie in einem Kurzgutachten bewerten lassen.
Das Ergebnis: Am besten geeignet für einen Buchen-Nationalpark ist der Pfälzerwald.
Der Pfälzerwald bietet überdurchschnittlich grosse zusammenhängende Flächen und gehört weitgehend dem Land Rheinland-Pfalz. Eine 2.400 Hektar grosse nutzungsfreie Kernzone besteht bereits.
Damit bietet der Pfälzerwald optimale Voraussetzungen für einen künftigen Nationalpark.
„Es ist dringend nötig, alte Laubwälder zu schützen“, sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace.
„Die Einrichtung eines Nationalparks wäre für Rheinland-Pfalz ein Meilenstein, um bis 2020 zehn Prozent der landeseigenen Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen. Damit zeigt das Land, dass es seiner internationalen Verantwortung nachkommen will.“
Weitere Gebiete bedingt oder nicht als Nationalpark geeignet
Als zweites mögliches Gebiet kommt der Soonwald in Frage. Ein über 5700 Hektar grosses Natura 2000-Gebiet könnte der Kernbereich eines Nationalparks sein. Eine weitere Teilfläche im Binger Wald mit sehr hohem Laubwaldanteil wurde als gut geeignet eingestuft. Allerdings engen stark befahrene Verkehrsstrassen das Gebiet deutlich ein.
Die zwei von der Landesregierung vorgeschlagenen Flächen im Hoch- und Idarwald bieten nach den Ergebnissen des Gutachtens schlechte Voraussetzungen für einen Nationalpark.
Der Nadelholzanteil ist hier vergleichsweise hoch, Strassen und Siedlungen zerschneiden die Flächen. „Die Ausweisung eines Buchen- oder Laubwald-Nationalparks macht auf derart beeinträchtigten Flächen keinen Sinn“, so Kaiser.
Der Bereich um den Truppenübungsplatz Baumholder hat das zuständige Umweltministerium wegen der militärischen Nutzung schon ausgeschlossen.
„Eine fachliche Begutachtung der Gebiete und der Ausschluss ungeeigneter Flächen wäre im Vorfeld des Regionenwettbewerbs sinnvoll gewesen“, sagt Norbert Panek, Diplom-Ingenieur und Autor des Gutachtens.
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