D er karibische Inselstaat Jamaika will das Commonwealth verlassen. In ihrer Antrittsrede sagte die neue jamaikanische Regierungschefin Portia Simpson Miller (66), sie wolle, dass Jamaika eine Republik mit eigenem Präsidenten werde.
Bisher ist Jamaika ein selbständiger Staat innerhalb des Commonwealth of Nations, das bedeutet die britische Königin Elizabeth II. ist das Staatsoberhaupt Jamaikas.
Simpson Miller sagte (ausgerechnet auf dem Rasen des King´s House, der Residenz der Generalgouverneurs, dem Vertreter der Königin auf der Insel):
„Wir werden Schritte in die Wege leiten, um uns von der Monarchie zu trennen.“
Später erklärte Simpson Miller, sie habe nichts gegen die Queen persönlich. Im Gegenteil: “Ich liebe die Queen”, so Simpson Miller. “Sie ist nicht nur schön, sondern auch klug. Aber wir müssen in unserem Bestreben nach Unabhängigkeit bis ans Ende gehen.”
Jamaika feiert in diesem Jahr 50 Jahre Unabhängigkeit von der einstigen Kolonialmacht Grossbritannien.
Ende Dezember 2011 hatte Portia Simpson Millers oppositionelle Partei PNP überraschend einen deutlichen Sieg über die regierende JLP errungen. Portia Simpson Miller ist alles andere als ein Neuling in der Politik. Sie sitzt seit den 70-Jahren im Parlament und war schon Regierungschefin von 2006 bis 2007.
Damals war sie die erste Frau auf dem Chefsessel in Jamaika.
Kritiker werfen Simpson Miller vor, mit der Aktion gegen die Monarchie von den wahren Problemen der Insel ablenken zu wollen, von der hohen Kriminalität, Arbeitslosigkeit und einer enormen Staatsverschuldung von 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.