D ie ärztliche Friedensorganisation IPPNW kritisiert die öffentliche Debatte um den Aufruf gegen Kriegsvorbereitungen und Embargo Syriens und des Irans als Medienkampagne gegen Teile der Friedensbewegung.
„Keiner der Unterzeichner des Aufrufs verteidigt die brutale Gewalt des syrischen Präsidenten gegen sein eigenes Volk. Ziel des Aufrufs ist allein, vor der drohenden Kriegsgefahr für die Bürger im Syrien und im Iran durch eine Eskalation der Konflikte aufgrund der Embargopolitik und permanenter Kriegsdrohungen zu warnen“, erklärt der IPPNW-Vorsitzende Matthias Jochheim.
Kriegerische Interventionen sind kein Mittel zur Verteidigung der Menschenrechte. Ihre Opfer sind im Gegenteil in der Mehrzahl Zivilisten, deren Leben zu verteidigen, nur vorgeblich Ziel dieser Interventionen ist.
Der Krieg gegen Libyen hatte nach Angaben der Rebellen etwa 50.000 Tote, zahllose Verletzte und Vertriebene sowie eine grosse Zerstörung von Infrastruktur zur Folge.
Verhaftungen und Verhöre ohne Prozess und Rechtssicherheiten und unter Folter sind ebenso zu verurteilen, wenn sie sich im Iran, Syrien oder in Guantánamo ereignen.
Auch die “gezielte Tötung” von Wissenschaftlern und Politikern ist mit dem Völkerrecht unvereinbar.
Die Androhung von Gewalt gemäß Artikel 2 (4) der UN-Charta ist genauso verboten wie die Anwendung von Gewalt. Auf diese Doppelmoral der westlichen Staatengemeinschaft im Umgang mit ungeliebten Regimen weist die Friedensbewegung hin.
Grosse Teile der Medien kommen dieser Aufgabe nur unzureichend nach.
Erklärung von IPPNW-Beirat Prof. Dr. Norman Paech zum Leitartikel “Syrien und den Linken Damals wie heute” von Christian Bommarius, Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung vom 14. Januar 2012:
→ www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=11918
“Kein Krieg um Iran! Die Waffen nieder – Friedenspolitik beginnen!”, Text von IPPNW-Beirat Andreas Buro
→ www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Kein_Krieg_um_Iran_buro.pdf