N ach einem ergebnislos verlaufenen Treffen zwischen Ministerpräsident Mario Monti und den Gewerkschaften am Sonntagabend haben in Italien Zehntausende Beschäftigte gegen das Milliarden-Sparpaket der Regierung protestiert.
Wie in Rom beteiligten sich im ganzen Land zahlreiche Menschen an einem mehrstündigen Generalstreik. Sowohl Angestellte aus dem Öffentlichen Dienst wie Postbeamte und Lehrer als auch zahlreiche Arbeiter etwa aus der Automobilindustrie legten ihre Arbeit nieder.
„Wir demonstrieren direkt vor dem Parlament, um gegen die Sparpläne der Regierung zu protestieren. Sie wurden ohne Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaften beschlossen. Sie betreffen vor allem Rentner und Angestellte, und sie betreffen sie stärker als je zuvor“, sagt Raffaele Bonanni von der Gewerkschaft CISL.
Montis Sparpläne enthalten einschneidende Kürzungen von rund 24 Milliarden Euro. Die Gewerkschaften leisten heftigen Widerstand vor allem gegen die geplante Rentenreform und die Wiedereinführung einer Immobiliensteuer.
Sie kritisieren vor allem das Fehlen von Kürzungen auf der Seite der Kapitalisten und Profiteure des Kapitalismus. So fehlt den Gewerkschaften u.a. eine Vermögenssteuer und die versprochene Kürzung der Politiker-Gehälter, die erst Anfang 2012 diskutiert werden soll.