Photograph Robert Lebeck Retrospektive – die Kunst des perfekten Timings

Retrospektive im Berliner Martin-Gropius-Bau ehrt den deutschen Photographen mit einem Rückblick auf 50 Jahre Schaffen

- von RF  -

B erlin – Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort auf den Auslöser drücken, dieses ganz besondere Geschick ist kennzeichnend für Robert Lebeck. Eine Retrospektive im Berliner Martin-Gropius-Bau ehrt den deutschen Photographen mit einem Rückblick auf 50 Jahre Schaffen.

Robert Lebeck, Alfred Hitchcock, Hamburg 1960

Robert Lebeck, Alfred Hitchcock, Hamburg 1960

Am 21. März 2009 feiert Robert Lebeck seinen 80sten Geburtstag. Das Jubiläum nimmt der Martin-Gropius-Bau in Berlin nun zum Anlass, den grossen deutschen Photojournalisten mit der bisher umfangreichsten Retrospektive zu würdigen. Rund 400 bekannte und unbekannte Photographien erinnern an 50 Schaffensjahre des ehemaligen Stern-Reporters, dessen Maxime es war, als Journalist vielseitig zu sein.

Zu sehen sind etwa viele seiner eindringlichen Porträts, darunter von Willy Brandt, Klaus Kinski, Alfred Hitchcock, Elvis Presley und Romy Schneider, mit der ihn eine Freundschaft verband, aber auch Zeugnisse von den Brennpunkten der Welt. Zudem werden gedruckte Reportagen Lebecks gezeigt, die einen umfangreichen Einblick über die Zeitschriftenlandschaft der Nachkriegszeit geben. Ergänzend laufen in der Ausstellung zwei Filme, die Robert Lebeck bei seiner Arbeit als Photoreporter, unter anderem 1997 bei seiner letzten Stern-Reportage auf der Biennale in Venedig, begleiten.

RFTV: Photograph Robert Lebeck Retrospektive

Robert Lebeck, geboren am 21. März 1929 in Berlin, studierte von 1948 bis 1951 Völkerkunde in Zürich und New York und arbeitete zunächst als freier Photoreporter für Heidelberger Lokalzeitungen. Schon mit 23 Jahren erschien 1952 das erste Lebeck-Photo auf der Titelseite einer Zeitung. Es war ein Bild von Konrad Adenauer. Mit Photos von Hochzeiten, Fussball, Karneval, Kinder, Huren, Oberbürgermeister, Jazzclubs, Studenten und Krüppel waren seine Sujets zahlreich.

Sein Studium kam Lebeck 1960 bei seiner Reportage „Afrika im Jahre Null“ zugute, mit der ihm der endgültige Durchbruch gelang. Das Photo eines jungen Afrikaners, der bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Kongo König Baudouins Degen stahl, ging um die Welt.

Es folgten Jahre als Photoreporter bei Kristall, Life und Stern, für den er über 30 Jahre tätig war. 1977 wurde Lebeck zudem zum Chefredakteur des Magazin GEO bestellt. Für sein Lebenswerk erhielt Robert Lebeck 1991 den Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und 2007 als erster Photograf den Henri-Nannen-Preis.

Die Ausstellung „Robert Lebeck – Photographien 1955-2005“ ist bis zum 23. März 2009 zu sehen. Der Martin-Gropius-Bau hat täglich ausser dienstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. An Heiligabend und Silvester bleibt die Ausstellungshalle geschlossen. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermässigt 4,50 Euro. Der Katalog, erschienen im Steidl Verlag, kostet in der Ausstellung 12 Euro.

Martin-Gropius-Bau
Niederkirchenerstrasse 7
10963 Berlin

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