S ieht aus wie Amerika, ist aber Russland: Im Präsidentschaftswahlkampf werden auch in Russland politische TV-Debatten ausgestrahlt. “eins-gegen-eins” im Ersten russischen Fernsehen “Perwyj Kanal” trafen zwei ausgeloste Partner aufeinander:
Gennadij Sjuganow, Vorsitzemder der ”Kommunistischen Partei der Russischen Föderation” (KPRF) - ihm kam der Unternehmer Michail Prochorow gerade recht.
Gennadij Sjuganow: „Wie kommt es, dass Sie plötzlich auf der politischen Bühne auftauchen, und dass der Kreml Ihnen angeboten hat, eine politische Partei zu führen?“
Michail Prochorow: „Ich bin bewusst in die Politik gegangen. Als Geschäftsmann konnte ich nicht mehr tun für mein Land, und ich wollte mehr tun. Ich will, dass es dem ganzen Land mindestens so gut geht wie den Mitarbeitern in meinen Unternehmen“.
Prochorows Imperium, vor allem in der Rohstoffbranche, wird auf gut 14 Milliarden Euro geschätzt.
Knapp vier Wochen vor der Wahl kommen die beiden in Umfragen auf weniger als zehn Prozent – der mit mehr als 50 Prozent uneinholbare Präsident der Umfragen, Wladimir Putin, schickt vermutlich Stellvertreter in die Shows.
Im Wahlkampf will Sergei Mironow von der kremlnahen Partei Gerechtes Russland ein sozialdemokratisches Russland.
Und den nationalistischen Wladimir Schirinowski hält all sein Patriotismus nicht davon ab, auf sein Land einzuschimpfen wie auf einen störrischen Esel – „mach endlich, dass du in die Hufe kommst.“