A m 09. Februar 2012 feiert Gerhard Richter, unbestritten der bekannteste deutsche Künstler seiner Generation, seinen 80. Geburtstag. Zu diesem Anlass richtet die Nationalgalerie gemeinsam mit der Tate Modern und dem Centre Pompidou eine umfassende Retrospektive seines Œuvres aus.
Etwa 140 Gemälde, darunter Ikonen wie das Bild der eine Treppe herabsteigenden Ema (1966) aber auch selten gezeigte Gemälde wie Neger (Nuba) von 1964, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler ausgewählt wurden, ermöglichen einen differenzierten Einblick in Richters vielseitiges Werk.
In einer mit dem Ausstellungstitel Panorama korrespondierenden Ausstellungsdramaturgie wird im Obergeschoss der Neuen Nationalgalerie das für Richters Schaffen typische Zwiegespräch zwischen Abstraktion und Figuration deutlich.
Dieser Dialog kündigt sich bereits im ersten Gemälde seines Werkkatalogs an, dem Bild Tisch (1962), das ebenfalls zu sehen ist.
Die über fünf Jahrzehnte vorangetriebene Befragung des Mediums der Malerei führt – und auch dies will die Ausstellung zeigen – auf konsequente Weise zu ihrer Übertretung.
Das Bild als Fläche, als Fenster, als Durchblick und Blickfeld leitet hinüber zu Richters Auseinandersetzung mit Spiegeln und Glasscheiben, in der seine Beschäftigung mit Möglichkeiten von Repräsentation kulminiert.
In der Berliner Ausstellung treten Richters Glasarbeiten wie auch die in täuschendem Illusionismus gemalten Wolken-, Fenster- und Vorhangbilder in einen charmanten Dialog mit der Architektur Mies van der Rohes.
Umrahmt wird die Ausstellung von der Version I der Arbeit 4900 Farben, die der Künstler hier über 200 Meter hinweg erstmals verwirklicht.
Die Ausstellung “Gerhard Richter. Panorama” läuft vom 12. Februar bis zum 13. Mai 2012 in der Neuen Nationalgalerie Berlin.
Geöffnet ist Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.