L aut Nachrichtenagenturen hat der Iran ein YouTube-ähnliches Internet-Videoportal vorgestellt. Die dort verfügbaren Videos bedürfen jedoch der Genehmigung durch staatliche Behörden.
Iran arbeite derzeit daran, ein vom World Wide Web abgeschottetes nationales Intranet (internes Netz) aufzubauen, hiess es in den Agenturberichten.
Die Internetseite namens “Mehr”, was auf Persisch so viel wie Zuneigung oder Freundlichkeit bedeutet, richtet sich an Persisch sprechende Nutzer auf der ganzen Welt und ziele darauf ab, die iranische Kultur zu fördern.
Die Internetseite konkurriere mit Googles YouTube, das Inhalte anbiete, die von der iranischen Regierung als unangemessen eingestuft werden. Das Technologiemagazin PCMag berichtete, dass “Mehr” ausschliesslich staatlich genehmigte Videos zeige.
In Bezug auf das Thema “Mehr” erklärte Lotfollah Siahkali, stellvertretender Leiter der iranischen Rundfunkanstalt Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB): „Von nun an können Menschen ihre Kurzfilme auf die Internetseite hochladen, sowie Zugang zu von IRIB produziertem Material erhalten.“
Der Bericht stellte fest, dass der Iran YouTube seit Mitte 2009 durchweg zensiert. Das Land hat den Zugang zu mehreren ausländischen Internetseiten blockiert und versuche, ein nationales Intranet aufzubauen.
Im September wurde der Zugang zu Googles Such- und eMail-Dienst gekappt. Kommentatoren gingen dabei von einer Vergeltungsmaßnahme gegen den Internet-Riesen für das Bereitstellen eines anti-islamischen Videos auf YouTube aus.
Um sich gegen Cyberattacken zu schützen, entfernte die Regierung Anfang August ihre eGovernment-Dienste aus dem Internet. Es war geplant, diese eGovernment-Dienste in das nationale Intranet zu überführen, aber Experten sagten, dass ein solcher Schritt kompliziert sei, da er für die Bürger den Zugang zu den Diensten einschränke.