Die Post mortem – Freundschaft des Michael W.

Über Wolffsohns deutschjüdische-Glückskinder - von Fariss Wogatzki

- von Presseticker  -

S ollte es im deutschsprachigen Raum tatsächlich Interessierte geben, die ernsthaft wissen wollen würden, dass „Am Vorabend des Ersten Weltkriegs haben nur rund 15% der deutschen Juden Mischehen geschlossen.“ hatten, könnten diese Interessierten ein Buch erwerben, das 2017 im dt-Verlag erschienen ist. Wer „judenchristlich mild“ von der „Geburtstraumgemeinschaft“ träumt, von „leidvollen Leidfolgen“ und „Gnade der späten Geburt“, über „Kabale ohne Liebe“, „politische Hygiene“ und anverwandten Sonderbarkeiten Kenntnis erwerben wolle, dem könnte das Buch von Prof. M. Wolffsohn nahegelegt werden.

Daraus ist keinesfalls eine intellektuelle Empfehlung zu ziehen, obgleich Deutschland seit dem Jahr 2015 zur Bildungsrepublik hinabproklamiert wurde und ein Bundeswehrhistoriker a.D. es da hinab geschafft hat.
Michael Wolffsohn hat es mit seinem gemachten Werk: „Deutschjüdische Glückskinder – Eine Weltgeschichte meiner Familie“, diese 1939 nach Palästina ausreiste, verstanden, alles mit allem, in langatmig beschwerlich einzukochen, ohne dass er dem Leser ermöglicht, zu erfahren: Was will Wolffsohn mit der Ansammlung an Lokalkolorit, Meinungsschaustellerei und teilweiser Geschichtsklitterung mitteilen?
Dass er den Merkel´schen Ausruf der Bildungsrepublik noch unterbieten wolle, könnte er aber schon einmal geschafft haben.

Der Einbandtext hält sich nicht lange auf, aufzustellen, welche Gesinnung den Leser zu erwarten droht, auf was er sich gefasst machen muss, gibt Auskunft über Wolffsohns sprachliches Kompetenzzentrum sowie Vorstellung über Weltgeschichte, wenn es heißt: „…wie deutsche Juden in Palästina den Holocaust überlebten“, seine ganz private Geschichtsdeutung zur offenen Feindlichkeit abgewickelt wird.
Nicht von ungefähr mutet Wolffsohn der deutschen Sprache in seiner glücklichen Weltgeschichte unzumutbares.

Der Holocaust, der Massenmord an den Juden Europas fand in Europa statt. Nicht in Palästina! Diese Tatsache wird der Historienautor wohl nicht leugnen! Für Wahrheit gibt es keine Sperrfrist, auch nicht für die glückskindliche Welt des Autors.
Massenmord in Palästina begann erst mit dem Einmarsch der Zionisten in das Land der Palästinenser.

Rührselig plätschert die Familienhistorie des Historikers, die Weltsicht des Autoren über Geschichte so dahin. Es mangelt nicht an Kleinodien und Anekdötchen, verleiht seiner in Tendenz kruden Deutung auch Berliner Geschehnisse mit Sätzen wie: „Ja, für mich und noch viel mehr für meine Mutter klang (D)utschke wie seinerzeit (G)oebbels.“ in eine Richtung, die offen salonfähig geworden ist.
Der 1947 in Tall Abib Yafa, nach dem Überfall auf Palästina und der Ausrufung Israel, in Tel Aviv geborene, zeigt in seinem Band eine zu Teilen prominente Abschätzigkeit gegenüber Menschen. So findet sich, neben inhaltlichem Histo-Nippes und Devotionaliengerümpel, die aus den Zeilen herauszulesende Feindlichkeit gegen den früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, und des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz Galinski.

Wolffsohn ist sich nicht zu schade fürs sprichwörtliche Guttenbergen des Titels „Ziemlich beste Freunde“, wenn er gegen Galinski jault, dieser wäre der „König der deutschen Juden“, der „Judenpapst“, die „Berlinjüdische Majestät“ gewesen. „Mein Vater machte sich einen Spaß daraus…“, heißt es im gemachten Werk auf Seite 229 „…die Fotos zu zählen.“ Na das ist mal wirklich spaßig für den Leser an derlei Spaß mitzuspaßen, dass nach des Autoren Aussage festgestellt wird: „Galinski war öfter in der Zeitung als der japanische Kaiser Hirohito.“
Der benannte Kaiser Hirohito hatte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs eine Allianz, die sogenannte Achsenmacht mit dem faschistischen Deutschland und dem Italien unter Mussolini.

Da schleicht, zwischen flacher Belustigung und reaktionären Volkskörperungeist, die sinnentleerte, überfütterte, vom Glück auf der richtigen Seite der Provokation zu stehen, immer mit. Das gesamte Buch von Wolffsohn ist mit geschichtlichen Trivialitäten und offenem Blabla zugerümpelt, dass die Frage, wie häufig ein Foto von Heinz Galinski in der japanischen Tageszeitung Asahi Evening News, bspw. 1971, war, als besagter Kaiser in Deutschland zu Besuch weilte, sich zur Gänze erübrigt.

Es ist das banale Gequatsche einem Wochenendmarkt gleich, dass sich durch den gesamten Text von Wolffsohns Buch zieht und zerrt. Bald wer mit wem in wessen Nische sich ein Ohrhaar zog. Ermüdendes Gegacker wechselt sich mit scheinkultivierten Gehässigkeiten, so auch gegen Galinski. Wolffsohns philosemitischer Antisemitismus zeigt sich mal subtil, mal offen, mal rührig verkitscht in Wortstanzen und unglaubwürdigen Moralphrasen.
Auf Subebene, gleich hinter seiner altruistischen Staffage, die zu erkennende Missgunst gegenüber Galinski wirkt alle Seiten lang durch, überspannt in tumber Geschmacklosigkeit, Sitte und Anstand entsagend. Wolffsohns selbstgefällige Charaktereitelkeit als auch sein Meinungsauflauf, schlittern in infantile Verbalien ab, wie: „Abpinselei“ und „Windbeutelei“, „o ja“ und „… begehrten akademischen Vornamen »Doktor«“ Die klassisch-konservativen Werte des Professorius emeritus.

Wird die Lebensgeschichte von Heinz Galinski auch nur im Ansatz betrachtet, sind die geistigen Auswürfe von Michael Wolffsohn gossenhafte Respektlosigkeit. Als Wolffsohn, der Sohn aus gut situiertem Haus auf palästinensischem Boden das Licht der großen israelischen Welt erblickte, waren Galinskis Jahre der entwürdigenden, entsetzlichen Qualen gerade einmal 3 Jahre her.

Die vom Autoren dargebotene Vorstellung von Judentum ist eine Entwürdigung des Judentums! Würde es Menschen geben die glauben, was Wolffsohn sagt, schreibt oder sonst wie abzusondern fähig ist, was er gegen das Judentum ablässt, dieses bestünde aus Geltungssucht, Anbiedertum, Geschichtsrevisionismus, Lamentieren, Gier und Missgunst, es wäre eine Schande. Und es stellt sich als Fakt heraus, er spricht von Zionismus.
Es mutet, Wolffsohn predigt und salbt den totalitären Imperialismus und nutzt dabei mit einer Grandezza seiner professoralen Selbstgefälligkeit fremder Menschen Glaubensbekenntnis aus.

Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass Wolffsohns Vater und Großvater das gesamte, von den deutschen Faschisten beschlagnahmte Privateigentum rückerstattet bekamen. Pikant wird es um die Wolffsohn-Dynastie, denn habe sich folgendes zugetragen:

Der KZ-Häftling Heinz Galinski kehrte nach seinen Haftjahren nach Berlin zurück. Der aus einfachen Familienverhältnissen (gelernter Textilkaufmann) stammende Heinz Galinski, erhielt sein geraubtes Eigentum nicht zurück. Es war sein Bestreben die jüdische Gemeinde Berlins neu aufzubauen. Hierfür verwendete Galinski, um ehemalige Häftlinge ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen, ein leerstehendes Berliner Mietshaus. Galinski half die schlimmste Not zu lindern. Das ist gemeinhin bekannt.
„Was braucht der Mensch? Ein Dach über dem Kopf.“, befindet der Autor in seinem Buch.

Wie es sich herausstellte, war das Mietshaus in dem Galinski geschundene Menschen einquartierte, das Eigentum der Wolffsohn-Dynastie, die auch diesen Teil ihrer Liegenschaften zurückforderte.
Humanist Galinski verweigerte Karl Wolffsohn die Forderung. Die Not zu lindern war für Galinski wichtiger als das materielle Begehren von Karl Wolffsohn.
Wie es heißt soll wohl dieser ob des humanistischen Handelns von Heinz Galinski erbost gewesen sein. So ließe sich vermuten, die Charakterfestigkeit von Galinski war dem betuchten Wolffsohn-Clan seit damals ein Dorn im Auge.

Vielleicht erklärt sich daraus eindeutig, dass der Historiker Wolffsohn Teile der Geschichte als eine Interpretation seiner Wahrnehmung erfährt, aus diesem Grund Heinz Galinski als „Judenpapst“ betitelt und in seinen Glückszeilen attestiert, Galinski sei „humorfrei“ gewesen. Wolffsohn scheint beim Verfassen dieses „Attests“ nicht realisiert zu haben, dass es Menschen gab und gibt, die in des Autors Gegenwart nichts humorvolles finden. Humor ist eine Gabe des Herzens, nicht der Darbietung.

Die Frage stellt sich dem Leser: Drängt der Autor dem Leser auf, es hätte ihm sein unbedeutender Rang eines Chargen im Zentralrat der Juden, im Schatten eines Schmerz und Leid -geprüften Menschen, dem humanistischen Ideal verbundenen Galinski offensichtlich den Neid darüber bis zum heutigen Tag denselben verkretzt?

Mit was wartet der 1947 geborene Autor, wie erwähnt, deren Familie 1939 nach Palästina auswanderte, auf: So beschreibt er sich in seinem Vielzeiler als „Holocaust-überlebend Fühlender“. …und schmutzt gegen den Auschwitz-Überlebenden Heinz Galinski.
Die Ansicht von Wolffsohn über Holocaust-Überlebende und Holocaust-Opfer stellt er auf Seite 9 wie folgt dar: „Objektiv ist meine Mutter sehr wohl Holocaust-Überlebende, denn sie hat den Holocaust überlebt; nicht in Auschwitz oder einer anderen Hölle, sondern in der Hitze Palästinas. Das Wo besagt viel über das Wie, es ändert nichts am Dass.“

Der Leser könnte sich nach dem Lesen der Seite 9 des Wolffsohn´schen Buches folgende Frage stellen: Welche Unterschiede können, bezogen auf die Jahre 1939 bis 1945, zwischen Al-Tira (7 km südlisch von Haifa; Palästina, 60 Meter bis zum Strand vom Mittelmeer) und der in der Woiwodschaft, rd. 50 km westlich von Krakau gelegenen, der ganzen Welt bekannten Ort Auschwitz gezogen werden?

Waren die Wahlen für den Vorsitz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin frei, sein Vater sollte, so kann vermutet werden wie es aus den Zeilen von Michael W. herauszulesen möglich ist, dieses Amt inne gehabt haben. Der Autor wolle doch nicht unterstellen, die Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, waren nicht rechtens. Nichts das hierüber etwas gegenteiliges im Text zu finden wäre.
Das Amt des Vorsitzenden des ZdJ in Deutschland und das Vertrauen der Berliner Gemeinde für Heinz Galinski war durch sein praktisches Leben Vorbild.

Preisverleihung der Toleranzringe der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste im Rathaus Köln-0104

Preisverleihung der Toleranzringe der Europäischen Akademie der Wissenschaften
und Künste im Rathaus Köln-0104, © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0

Hätte des Autoren Vater sich nicht zur Wahl stellen können, oder hätte sich Max Wolffsohn etwa nicht zur „Berlinjüdischen Judenpapst Majestät“, wie es, sowohl antisemitisch und neidblass seinen schöpferischen Literaturwindungen entglitt, zur Wahl stellen können? Nu ma Budda bei die Fische „Michel und Micheline“! Könnte es möglich sein, dass der Vater des Autoren Michael W. in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin unbeliebt war, dies sehr wohl wusste, weshalb er eine Wahlniederlage durch Nichtantreten im Vorfeld vermied.

Da wiederholt ein 70jähriger die Entblödung seines „Post mortem“ -Freundschaftsauswurfs gegen den ehemaligen KZ-Häftling, späteren Präsident des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski. Da wünschte sich die Welt, dass Menschen wie Wolffsohn, Shakespeares Dichtung gleich täten, nur dann redeten, wenn sie was zu sagen hätten. (Wen verdrieße es, würd er dadurch das Sprechen verlieren?)
So gibt Michael W. an, da es keine „ernst zu nehmende“ meint vermutlich ernstzunehmende „Biografie über ihn“ (Galinski) gibt, er mit dem Gedanken „spielte“ eine zu schreiben, bis er (Wolffsohn) über sich herausfand, dass dies nicht sein Genre ist und verzichtete.
Da beweist er unbewusst Humor. Dass auch in dieser Passage nicht mit, sondern über den Autoren gelacht wird, wird ihm kaum auffallen.

Im engstirnigen Geätze gegen einen Mann wie Heinz Galinski (sic!), nach dessen Jahre in den Todeslagern und sein Verdienst um das Judentum nach der deutsch-faschistischen Barbarei, zeigt sich, dass Wolffsohn, durch ihn selbst offengelegt, nicht fähig ist zu ermessen, was es für einen Menschen bedeutete Opfer dieser Grausamkeiten gewesen zu sein.
Wird er wissen, keine Sorge zu haben braucht, es nicht zur „moralische(n) Instanz“ zu bringen; wie es Galinski war. Gleichwohl Wolffsohn Bekanntschaften hat, die nicht lange mit der Wimper zucken.

Wurden vom Wolffsohn-Clan Unterstellungen lanciert? Es wurde gegen einen Mann wie Galinski behauptet, er hätte in den 1950ern Schwarzmarktgeschäfte mit Hilfslieferungen für bedürftige Juden betrieben. Mehr noch der Gehässigkeit, sage es nur, auch wenn du selber weist, es nicht wahr. Es wurde tatsächlich unterstellt Galinski wäre Inoffzieller Mitarbeiter des MfS gewesen; also ein V-Mann des BND des Ostens.
In der Infamie dieser Gehässigkeiten zeigt sich der grau-schleierhafte Nimbus Wolffsohn´scher Charakterbildung. Wer die preußische Genauigkeit von Heinz Galinski kannte, der wusste diese Genauigkeit und diesen Mann zu schätzen. War zu Galinskis Zeit Sorgfalt, Genauigkeit, soziales Engagement in der Berliner Gemeinde der Juden und Deutschlands ausgerichtet, mutet der ZdJ heutzutage einem monetären Selbstbedienungsladen aus Deutschlands Kasse.
Und wenn nichts mehr da ist, na dann werden neue Projekte zur Antisemitsmusabwehr/Israel-steh-auf und oder dergleichen erhoben.

Das Gros des Buches, der Autor hat sich Mühe gegeben, sicherlich, sowohl „berlin-jüdisch“, „Neudeutschjüdisch“, „2000 Judenjahren“, „Bestdeutschla(¨)nd“-isch, bis hin zu „historisch- und religiös-jüdisch“, den „Bogen von der Glaubens- in die reale Welt“ zu hieven, mit dem Fundus durchnummerierter Weisheit.

Jovial doziert mit gelegentlich leichter Liebesschmonzette einer unterstellten Leserschaft, was diese zu wissen habe, wie der Autor will. Erinnert sei an Wolffsohns Kriegs- und Folterbefürworter-Exkursion; seine Glückswelt mutet der Wolffsohn´schen Folter-Forderung gleich.
Kenner von Michael Wolffsohn befinden gewiss die exaltierte Schreibe für die Mache eines Machers. Doch schwerlich wird er einen Leser als Vorgesetzten seiner Schreibe finden, wie einst P. Struck, der Wolffsohn für seine Kriegs- und Folterbejahung eine Verwarnung erteilte, gar Zustimmung aussprechen würde.

Das Buch weist eine beachtliche Tratscherei auf, hinreichend verpackt in professorales Imperativ. Wer wage es zu widersprechen. Der Biedermann, der´s nicht lassen kann, in vorgerücktem Alter die nervige Bedürftigkeit aus zur Schau gestellter Unfähigkeit ermangelnder Lebenswirklichkeit die fehlende eigene Einsicht beim Leser zu verlangen.
Der Text schleppt sich in Verschwendung, sprichwörtlichem ohne Punkt und Komma fehlender literarischer Kraft dahin, stellt im Gegenzug den inhaltlichen, mehr noch charakterlichen Geizhals des Autors dar.

Was wurde 1971 (!) in der Deutschen Oper zu Berlin aufgeführt? Der Autor scheint es nicht mehr so genau zu wissen. Es war Pelléas et Mélisande von Claude Debusse. Ein Traum für Opernfreunde, dachte sich wohl der frisch aus dem Kriegs-Israel retournierte Michael W.
Das Publikum ging, wie es kultivierte Menschen zu halten pflegen, nach der Aufführung ein Glas Wein trinken, vielleicht etwas essen, und Begeisterte berichteten von ihren Gefühlen und Herzbewegung zur Oper.

Doch der stets künstelnd wirkende Autor -in den Medien kommt er stets aristokratisch-affektiert in die Wohnstuben-, so erzählt man sich, hatte indes lediglich ein paar Groschen für eine Cola nach Kultur übrig.
Herr Professor in spe legte, Wurfnetzen gleich, mit seiner Charmeoffensive los. Sein Traum war es zu der Zeit die Tochter des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin seinen Hof zu machen, was kläglich misslang. Da war sein zitiertes dramödienhaftes Theater: War es gekränkte Eitelkeit wenn Wolffsohn so verspannt zu vermelden weiß, dass die Tochter des „asketisch-schlanken (…) fast glatzköpfigen“ und „humorfreien“ Vorsitzenden seiner „Charmeoffensive“ nicht erlag?

Dass eben diese Tochter, Evelyn Hecht-Galinski, nach den Erlebnissen ihres Vaters, die Politik Israels folgerichtig nicht teilt ist selbst für naturbelassene Köpfe nachvollziehbar! Menschenrechte ändern sich nicht. Es ändern sich nur die Menschen und Völker denen diese Menschenrechte zugesprochen/aberkannt werden.
Wie wäre es auch nur im Ansatz möglich nach dem Lebensmotto ihres Vaters, zu Unrecht zu schweigen?!

So folgte nach dem Tod von Heinz Galinski die Würdelosigkeit Professor Wolffsohns Post mortem -Niedertracht. Stolz ist herauszulesen, dass er den darauf folgenden damaligen Streit, vor deutschem Gericht gewann.
Würde der Bundeswehrhistoriker a.D. mit dieser Würdelosigkeit die zur Verachtung gegen den Aussagenden zwingt, eines verstorbenen Ehrenbürgers von Berlin und Träger des Großen Bundesverdienstkreuz heute abliefern, er hätte den damaligen Rechtsstreit nicht nur verloren, er wäre Deutschlandweit unten durch.

Herr Wolffsohn hat schon recht, wenn er den Gemeinplatz, wie sich doch die Zeiten ändern, abnutzt, wenn er auf die politischen Ansichten von Vernunftmenschen bezüglich des Besatzerstaates Israel, sein Nein-Sagertum bestolzt.
Nein zu Frieden. Nein zu Menschenrechte. Nein zur Freiheit.

Ohnehin, seine sprachliche Fähigkeit drückt sich in Sätzchen aus wie: „Wer konnte guten Gewissens einem solchen Satz widersprechen?“ und dem Leser am laufenden Band einen Lacher präsentiert. Zu fragen drängt sich auf, wer schon kann Sätzen widersprechen?

Vielerorts ist der Autor bemüht, wenn auch juckig verkrampft, den Leser amüsant unterhalten zu wollen und postuliert seine Maxime. Im Eingang seines Traktats heißt es: „Subjektiv fühle ich mich, meiner Mutter in der ersten Generation vergleichbar, nicht als zweite Generation der Opfernachfahren. Objektiv ist an dieser Wirklichkeit nicht zu rütteln.“
Es könnte ernsthaft so sein, dass Wolffsohn den Leser gleich auf den ersten Seiten zum amüsierten Kopfschütteln anhalten will. Gehe er mit seinem gemachten Werke auf Lesewanderschaft, so würde er, wenn sich kluge Menschen darunter finden ließen, vernehmen können:

Zuhörer: „Herr Professor Wolffsohn, lesen sie doch einmal nach bei Kant´s »Kritik der praktischen Vernunft«“
Professor W.: „Was?“ -fragt Herr Professor W.; er scheint den Zuhörer überhört zu haben.
Zuhörer: „Ja. Erstes Buch. Die Analytik der reinen praktischen Vernunft – Anmerkung (36) ff. Objektiv betrachtet rüttelt ihr Objekt in die Subjektivität ab.“
(Die Zuhörer lachen (über Herrn Professor W.). Herr Professor ist in seiner Eitelkeit verletzt. Verlässt die Bühne.)

Ja, das Buch hat an Schnackes und alles was man wissen sollte um am Eiche-Furnier-Politstammtisch punkten zu können, so einiges bis sonderbares zu bieten. Vom spießigen Kleinbürgertum, bis zum zionistischen Antisemitismus des Autors ist dem von M. Deutschmann benannten „Stahlhelmjuden“ das Fischen im Weltseichten erschreckend gelungen.

Wem es gefällt, die Ansammlung eines simpel-reaktionären Mannes zu lesen, dieser Person sei alles erdenkliche beim Durchhalten der 425 Seiten zu wünschen. Ob das Buch gut ist, ist indes nicht die Frage; denn für was!

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