China und Russland: Gas, Weltraum und Politik

Die Beziehungen beider Länder werden angesichts der imperialen Entwicklung deutlich ausgebaut

- von RF  -

R ussland und China bauen ihre Kooperationen weiter aus; 40 unterzeichnete Abkommen, so lautet das Ergebnis des Treffens des chinesischen Regierungschefs Li Keqiang mit dem russischen Premierminister Dmitri Medwedew.
Die Beziehungen beider Länder haben jetzt ein besonders hohes Niveau erreicht, betonte Dmitri Medwedew zu Beginn des Treffens mit seinem chinesischen Amtskollegen.

„Unsere Beziehungen sind tatsächlich auf ein sehr hohes Niveau gestiegen, das war als strategische Partnerschaft bezeichnen. China war unser erster Aussenhandelspartner. Allein in den letzten sechs Jahren ist der gemeinsame Handelsumsatz um mehr als das Doppelte gestiegen, von 40 auf 90 Milliarden Dollar.
Und wir haben noch bedeutendere Ziele“
, so Medwedew.

Chinas Regierungschefs Li Keqiang, Russlands Premierminister Dmitri Medwedew, Moskau 13.10.2014

Chinas Regierungschefs Li Keqiang, Russlands Premierminister Dmitri Medwedew, Moskau 13.10.2014

Eines der 40 im Rahmen der russisch-chinesischen Begegnung unterzeichneten Dokumente ist das Abkommen über die Gaslieferung über die östliche Route. Das ist faktisch die staatliche Absegnung eines langfristigen Vertrages, der im Mai zwischen Gazprom und dem chinesischen Konzern CNPC abgeschlossen wurde.
Der blaue Brennstoff wird aus Russland durch die Pipeline Kraft Sibiriens nach China gepumpt werden. Mit dem Bau dieser Leitung wurde im September begonnen.
Jährlich ist die Lieferung von 38 Millionen Kubikmeter Gas für eine Gesamtsumme von 400 Milliarden Dollar geplant. Die zwischenstaatliche Vereinbarung ist auf 40 Jahre ausgelegt und wird nach Ablauf dieser Frist automatisch verlängert. Auch ein Vertrag über die westliche Route – die Pipeline Altai – ist in Vorbereitung. Hier ist die Lieferung von 30 Milliarden Kubikmeter pro Jahr geplant.

Bereits während der Vorbereitung auf den Besuch in Moskau hatten China und Russland erklärt, das Treffen der beiden Premierminister solle den Anstoß für einen regelrechten Durchbruch in der bilateralen Zusammenarbeit markieren.

Hier nur ein paar der geschlossenen Abkommen: Die grossen staatlichen Ölkonzerne Rosneft und CNPC haben ein Dokument über die Vertiefung der strategischen Zusammenarbeit geschlossen.
Roskosmos ist mit China über eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet globaler Navigationssysteme übereingekommen. Auch der Finanzbereich blieb nicht ausser Acht.

Moskau und Beijing haben sich auf die Vermeidung von Doppelbesteuerung geeinigt. Ausserdem haben die Bank Russlands und die Volksbank Chinas eine Übereinkunft über Währungs-Swapgeschäfte getroffen. Das wird den Ländern erlauben, den Anteil von Abrechnungen in den Landeswährungen Rubel und Yuan zu erhöhen.

Natürlich beschränken sich die Beziehungen zwischen Russland und China nicht auf die Wirtschaft. Die Positionen der beiden Länder bei internationalen Angelegenheiten sind ähnlich. Faktisch werden Russland und China in der Weltarena zu einem ernsthaften Gegenpart der USA und ihrer Satelliten, merkte Sergej Naryschkin, der Sprecher der Staatsduma (russische Volkskammer), bei dem Treffen mit dem chinesischen Premierminister an.

„Die enge Koordinierung der Positionen Russlands und Chinas bei internationalen Angelegenheiten ist zum jetzigen Zeitpunkt ein Dämmungsfaktor hinsichtlich der Politik einer Reihe von westlichen Staaten, vor allem seitens den USA, deren Politik in verschiedenen Regionen des Erdballs zuweilen zu Destabilisierung und Chaos führt und leider viele menschliche Opfer nach sich zieht.“
Sergej Naryschkin dankte Beijing für das Verständnis für die Position Moskaus bei der Ukraine-Krise und dafür, dass die chinesische Führung sich geweigert hat, die antirussischen Sanktionen zu unterstützen.

Li Keqiang erklärte seinerseits:, Russland und China begegnen sich mit Achtung, wie gleichberechtigte Partner. Beijing sei bereit, die Beziehungen mit Moskau auf ein neues Niveau anzuheben, bekräftigte er.

RF/ruvr.ru

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