M it Ausstellungen und Feiern hat Russland an Juri Gagarin (1934-1968), den ersten Kosmonauten im Weltall, erinnert. Der Raumfahrer, der am 12. April 1961 der erste Mensch im All war und Menschheitsgeschichte schrieb, wäre heute 80 Jahre alt geworden.
In mehreren Städten wurden Denkmäler enthüllt, berichteten internationale Medien. Die Gesellschaft Grand Prix Russia teilte mit, dass die Formel 1-Strecke im Olympia-Ort Sotschi den Namen von Gagarin tragen könnte. „Tausende Unterstützer dieser Idee haben uns bereits angeschrieben“, sagte ein Unternehmenssprecher.
Auf der Strecke in Sotschi am Schwarzen Meer soll am 12. Oktober erstmals die Formel 1 in Russland gastieren.
Juri Gagarin starb kurz nach seinem historischen Flug. Ein Kalender in seinem erhaltenen Büro bei Moskau zeigt das Todesdatum: 27. März 1968.
Fast 46 Jahre nach Gagarins Tod trainiert längst eine neue Generation von Raumfahrern in der Sternenstad (Swjosdny Gorodok), wo das ehemalige Büro des Pioniers heute eine Pilgerstätte ist. Derzeit übt etwa der Deutsche Alexander Gerst für seinen Flug Ende Mai.
Doch noch immer dreht sich im Ausbildungszentrum alles um Gagarin. Auf einer Wiese steht ein Bronzedenkmal des Kosmonauten und vor einem Wohnhaus wächst ein von Gagarin gepflanzter Baum.
„Für uns ist das ein heiliger Ort“, sagt der Raumfahrt-Ingenieur Boris Michailowitsch Jessin.
Im lokalen Museum ist Gagarins Raumanzug ausgestellt, in Vitrinen hängen sowjetische Zeitungen aus jener Zeit. Mit einer Schubkraft von rund 20 Millionen PS startete am 12. April 1961 eine Rakete ins All – erstmals mit einem Menschen an Bord.
In der Wostok-Kapsel sitzt Juri Gagarin, Sohn einer Bäuerin und eines Tischlers. In etwas über 100 Minuten umrundet er die Erde.
Als der 27-Jährige auf einen Acker an der Wolga fällt, erwartet ihn nicht die Weltpresse, sondern eine erschrockene Waldarbeiterin. Der Flug macht den sozialistischen Weltraumhelden mit dem jungenhaften Lächeln unsterblich.
1951, zehn Jahre vor Beginn des Zeitalters der bemannten Raumfahrt, kommt Gagarin nach Moskau. Hier absolviert der, am 09. März 1934 im Dorf Kluschino rund 180 Kilometer westlich der Hauptstadt geborene Mann, eine Ausbildung zum Giesser.
1955 muss er zur Armee. Fünf Jahre später ist der Kampfjet-Pilot ein idealer Kandidat für das ehrgeizige Raumfahrtprogramm des Landes. Die Belastungstests verlangen ihm alles ab.
Gagarin reist nach seinem historischen Flug als Botschafter des Friedens um die Welt. Nie zuvor wurde die Sowjetunion so wohlwollend aufgenommen.
Mitten in dieser Phase stirbt Gagarin, am 27. März 1968 stürzt der Mann, der im All mit Blick auf die Erde den Begriff vom “Blauen Planeten” prägte, beim Test eines Jagdflugzeugs bei Moskau ab.
Gagarins Urne wird bei einem Staatsbegräbnis in der Kremlmauer beigesetzt.