ITB-Besucher zum Reiseboykott Botswanas aufgerufen

Dreisteste Werbelügen der Tourismusbehörde enthüllt

- von Presseticker  -

A m kommenden Samstag, 08.03.2014 werden Unterstützer von Survival International Besucher der Tourismus-Messe ITB in Berlin zum Reiseboykott Botswanas aufrufen. Damit wollen sie gegen die anhaltende Verfolgung der → Buschleute protestieren und potentielle Botswana-Touristen auf die Situation vor Ort aufmerksam machen.

Survival entlarvt mit seinem Boykott-Aufruf auch die dreistesten Werbelügen hinter den Hochglanzphotos der Tourismusbehörde.

Survival-Unterstützer werden Besucher der ITB-Messe in Berlin auf Menschenrechtsverletzungen in Botswana aufmerksam machen

Survival-Unterstützer werden Besucher der ITB-Messe in Berlin
auf Menschenrechtsverletzungen in Botswana aufmerksam machen

• Die Tourismusbehörde lädt Touristen ein, das “heutige Leben” der Buschleute in der Siedlung New Xade zu besichtigen.
Was Touristen verborgen bleibt: Die Buschleute, die in dieser Siedlung leben, wurden aus dem Central Kalahari Game Reserve (CKGR) zwangsumgesiedelt. Sie nennen New Xade einen “Ort des Todes”.

• Die Werbefotos der Tourismusbehörde zeigen die Buschleute beim Jagen und Sammeln.
Was Touristen verborgen bleibt: Trotz der Entscheidung des Obersten Gerichtes Botswanas dürfen die Buschleute auf ihrem angestammten Land im CKGR nicht jagen.
Wenn Buschleute beim Jagen erwischt werden, droht ihnen Haft. Manche wurden sogar gefoltert.

• Das CKGR gehört “zu den fünf grössten Naturreservaten der Erde” und wird “behutsam für den Tourismus geöffnet”.
Was Touristen verborgen bleibt: Die Regierung rechtfertigt die Vertreibung der Buschleute mit Naturschutz. Gleichzeitig erlaubt sie Diamantenabbau im CKGR und hat das halbe Gebiet mit Erkundungs-Lizenzen für Fracking überzogen.

Die Aktivisten werden am Samstag Hunderte Postkarten verteilen, welche die Lage der Buschleute im CKGR darstellen, und an die Messe-Besucher appellieren, nicht in Botswana Urlaub zu machen, solange die Regierung die Rechte der Buschleute verletzt.

Am vergangenen Freitag haben Survival-Unterstützer auch in den USA bei der New York Times Travel Show Boykott-Flyer an die Besucher verteilt.
Auch Survivals Anzeigenkampagne macht auf “Afrikas bestgehütetes Geheimnis”, die Menschenrechtsverletzungen an den Buschleuten in Botswana, aufmerksam.

Vergangenen Freitag haben Aktivisten die Besucher der New York Times Travel Show dazu aufgerufen, Botswana als Urlaubsziel zu boykottieren

Vergangenen Freitag haben Aktivisten die Besucher der New York Times Travel Show dazu aufgerufen,
Botswana als Urlaubsziel zu boykottieren

Mogolodi Moeti, Angehöriger der Buschleute, der im Januar mit vorgehaltener Waffe bedroht und von Mitgliedern der paramilitärischen Polizei (SSG) geschlagen wurde, erklärte danach:
„Während die Mitglieder der SSG mich angriffen, sagten sie zu mir, dass sogar der Präsident sich der Situation bewusst sei und wüsste, dass sie gerade dabei seien, mich zu prügeln. Sie sagten, dass man sie sogar dann nicht anklagen würde, wenn sie mich töteten, da sie auf Befehl der Regierung handelten.”

Seitdem Survival im September 2013 die Kampagne zum Reiseboykott gestartet hat, haben sich über 7.000 Menschen aus aller Welt dazu verpflichtet, nicht in Botswana Urlaub zu machen, solange die Buschleute keinen freien Zugang zum CKGR haben.
Ausserdem haben sich → drei Unternehmen aus der Reisebranche ebenfalls dem Boykott angeschlossen.

Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte heute: „Botswanas Regierung wirbt mit ‘exotischen’ Bildern felltragender Buschleute für Luxus-Touren im CKGR und verspricht Touristen, die ‘traditionelle Lebensweise der Jäger und Sammler aus der Kalahari’ erleben zu können.

Aber in Wirklichkeit lässt die Regierung die letzten jagenden Buschleute Afrikas verhungern; sie werden gefoltert, geprügelt und eingeschüchtert, um sie zu vertreiben.
Die Regierung bemüht sich genau die Lebensweise auszumerzen, die sie zum Ködern reicher Touristen verwendet. Eindeutig wird also nur den Buschleuten, die Präsident Khamas Investitionen in der Tourismus-Branche einen Gewinn bringen, die Freiheit gegeben, ‘in Gras-Hütten zu schlafen’.”

RF/Survival International

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