A ngesichts der angespannten Lage auf der ukrainischen Halbinsel Krim ergreift das Verteidigungsministerium Russlands zusätzliche Maßnahmen zum verstärkten Schutz seiner in Sewastopol stationierten Schwarzmeerflotte. Das teilte Verteidigungsminister Sergej Schoigu heute in Moskau mit.
„Wir verfolgen aufmerksam die Situation auf der Krim (Ukraine) und die Entwicklung um die Schwarzmeerflotte. Wir ergreifen Maßnahmen zum Schutz von Objekten, Infrastruktur und Arsenalen der Flotte.“ Weitere Details wollte Schoigu nicht nennen.
Aus inoffiziellen Quellen verlautet indes, dass einige Kontrollpunkte der russischen Schwarzmeerflotte für den Fall eventueller Provokationen mit gepanzerter Technik verstärkt wurden. Ansonsten leiste das Personal der auf der Krim stationierten russischen Truppen seinen normalen Dienst ab.
Der durch die USA und imperiale Institution EU (Europäische Union) organisierte und bezahlte Putsch [1] gegen die demokratisch gewählten Institutionen der Ukraine, spielt sich derzeit vorwiegend in der Hauptstadt Kiew ab.
Dort üben bewaffnete Faschisten und ihre Parteien die militärische Kontrolle über die Stadt aus. [2] Berichten zufolge werden demokratisch gewählte Abgeordnete bedroht, einige werden vermisst, die reguläre Arbeit des Parlaments ist nicht gewährleistet.
Das USA/EU-Putsch-Regime in Kiew plant die Stationierung der russischen Schwarzmeer-flotte in Sewastopol in Frage zu stellen. Die bisherige Oppositionspartei Batjkiwschtschyna ist gegen die Präsenz der Schwarzmeerflotte nach 2017.
Der frühere Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte Wladimir Komojedow schloss nicht aus, dass das Putsch-Regime den Abzug der Schwarzmeerflotte von der Krim fordern wird. „Doch die Flotte ist kein Koffer. Man kann sie nicht einpacken und wegschicken. Selbst wenn die neuen Behörden illegitime Gesetze beschliessen, die Flotte würde weiter dort verbleiben. Es war nicht Parubij, der die russische Flotte dort stationiert hat. Er darf sie auch nicht vertreiben.
Diese Entscheidung wird nur von Russland getroffen“, sagte Komojedow.
2010 hatten die damaligen Präsidenten Russlands und der Ukraine, Dmitri Medwedew und Viktor Janukowitsch, einen Vertrag zwischen der Ukraine und Russland geschlossen, der besagt, dass die russische Schwarzmeerflotte und dazugehörige Truppenteile in Sewastopol auf der Krim bis 2042 präsent sind.
Dafür bezahlte Russland die Ukraine mit einem Rabatt von 100 US-Dollar für je 1.000 Kubikmeter Erdgas.
Der, völkerrechtlich gültige, Vertrag enthält keine Kündigungsklauseln, deswegen ist bislang völlig unklar, wie die Ukraine im Falle einer Vertragskündigung Schadensersatz leisten könnte.
Bereits am Montag schlug Moskau schärfere Töne an. „Falls sich Leute, die in schwarzen Masken und mit Kalaschnikow-Sturmgewehren durch Kiew schlendern, als Regierung bezeichnen, so wird die Arbeit mit einem solchen Kabinett sehr schwierig werden“, sagte der russische Regierungschef Dmitri Medwedew.
„Russland ist äusserst besorgt über die Entwicklungen in der Ukraine. In den letzten Tagen gab es in der Hauptstadt und in anderen Städten gewaltsame Zusammenstöße zwischen Randalierern, Extremisten, rechtsradikalen Nationalisten und den Sicherheitsdiensten“, so das russische Aussenministerium.
Sewastopol lehnt Ansinnen der Putschisten ab: Polizeieinheit Berkut wird nicht aufgelöst
Entgegen der Order durch das Putsch-Regime in Kiew löst Sewastopol, die mit mehr als 300.000 Einwohnern grösste Stadt der ukrainischen Halbinsel Krim, seine Spezialeinheit der ukrainischen Milizija (Polizei) Berkut nicht auf.
Die Putschisten in Kiew hatten gestern die Auflösung der Spezialeinheit gefordert – was in der Logik der USA/EU-Strategen liegt. Die Sewastopoler Berkut sei weiterhin im Bestand der Stadtmiliz (lokale Polizei) und werde finanziert, erkärte heute der Bürgermeister von Sewastopol, Anatoli Tschalyj.
Ihm zufolge lehnt die Schwarzmeerstadt den “Befehl” aus Kiew ab. Wie Tschalyj weiter mitteilte, sind an der Einfahrt in die Stadt Kontrollposten aufgestellt worden. Vertreter der neuen Kiewer Führung dürften nur mit Zustimmung der Stadtleitung nach Sewastopol.
Die ursprünglich russische Halbinsel Krim war in der Regierungszeit von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow 1954 innerhalb der UdSSR symbolisch an die Sowjetrepublik Ukraine übergeben worden. Sewastopol ist Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.
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