Hartz IV und Lohndumping: Erschreckende Kinderarmut in Deutschland

Vor allem auch die Kinder leiden unter dem Kapitalismus

- von Presseticker  -

E in interessanter Beitrag wurde vom ZDF 37° am 17.12.2013 über Kinderarmut in Deutschland ausgestrahlt. Nach Auswertungen des Statistischen Bundesamtes lag die Armutsquote bei Kindern im Jahr 2012 bei 18,9 Prozent.
Etwa 2,46 Millionen Kinder sind von Armut in der BRD betroffen und erfahren ein Leben von Mangel und Entbehrungen.

Dieser Videobeitrag regt zum Nachdenken an, wenn man bedenkt, wie es manchen Familien in Deutschland geht, die am Existenzminimum leben. Dazu gehören Hartz IV-Opfer sowie Arbeitssklaven in Niedriglohnjobs.

Kinderarmut – Ohne Geld kleine Welt – Kinder im sozialen Abseits
Dokumentation des ZDF vom 17.12.2013 – 37°

Angelina

Angelina ist 17 und lebt mit ihren Eltern und vier weiteren Geschwistern in der Nähe von Köln. Die Familie bezieht Hartz IV und hat im Monat nur 600 Euro zur Verfügung, um das Nötigste wie Lebensmittel, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen.

Das junge Mädchen kann sich nicht viel leisten, Kleidung erhält sie von Verwandten und Nachbarn geschenkt. Wenn es mal eine abendliche Veranstaltung sein soll, ein Kinobesuch oder das Essengehen mit den Freunden, muss Angelina passen. Nur wenn ihre Freunde sie dazu einladen, kann sie solche Unternehmungen wahrnehmen.
Aus Schamgefühl geht sie aber nicht häufig auf solche Einladungen ein, wie sie selbst im Beitrag sagt, nur alle zwei Monate mal.

Was die 17-jährige Angelina beschäftigt, ist nicht typisch für einen Teenager. Ein sorgloses Leben hat sie nicht und macht sich bereits jetzt Gedanken um ihre Zukunft:
„Ich träume davon, dass ich mal später eigenes Geld habe, dass ich mir nicht immer alles bezahlen lassen muss da ich einen schönen Job habe (…) dass ich meinen Kindern das halt später ersparen kann, wie es mir halt geht.“

Teufelskreis: Geld für sich selbst kann sie nicht dazuverdienen. Da sie zur Bedarfsgemeinschaft gehört, würde ihr Einkommen bei den Eltern wieder abgezogen.

Um sich finanziell über Wasser zu halten, geht die Familie einmal die Woche gemeinsam Zeitungen austragen, was zusätzlich 150 Euro monatlich in die Haushaltskasse bringt. Geld, auf das die 7-köpfige Familie dringend angewiesen ist.
Aufgrund einer Nerven- und Knochenkrankheit ist Angelinas Mutter zu 100% erwerbsunfähig und Frührentnerin. Der Vater verlor vor 10 Jahren seinen Job als Malergeselle, als der Arbeitgeber pleite ging. Seither sucht er nach einem neuen Job. Bis auf Ein-Euro-Jobs und Zeitungen austragen bisher leider erfolglos.

Tjago und Luciano

Obwohl die Eltern von Tjago und Luciano Arbeit haben, lebt die Familie aus Solingen am Existenzminimum. Die Mutter ist als Erzieherin beschäftigt. Der Vater hat nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit wieder eine Anstellung als Kurierfahrer gefunden.

Für neun Euro pro Stunde fährt er seine Touren in Nachtschichten, für Familienleben bleibt nur Zeit am Wochenende. Für die Eltern, die beiden Jungen sowie die Schwester verbleiben monatlich 890 Euro inklusive Kindergeld für die nötigsten Ausgaben.

Hartz IV bekommt die fünfköpfige Familie nicht, da das Einkommen der Eltern knapp über der Bemessungsgrenze zur Hilfebedürftigkeit liegt.

Auch hier sind die Gedanken der Kinder untypisch für das Alter und spiegeln die Sorgen wider. Auch der zehnjährige Luciano strebt nach einer besseren Zukunft:
„Wenn ich mal so 20, 30 bin, will ich genug Geld haben, damit ich meinen Geschwistern helfen kann oder auch meinen Eltern, wenn die kein Geld haben.“

vollständiger Artikel → hartz-iv.info

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