B ei Streiks und Protesten von Textilarbeitern in Kambodscha haben Polizeikräfte mindestens eine Arbeiterin erschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Augenzeugen sahen, dass festgenommene Aktivisten geschlagen wurden.
Menschenrechtler warfen den kambodschanischen Behörden vor, die streikenden Arbeiter gewaltsam zu unterdrücken. Offizielle Angaben zum Protest gibt es nicht.
Eine Demonstration wurde durch bewaffnete Kräfte des Regimes angegriffen, als streikende Textilarbeiter vor den Regierungssitz in der Hauptstadt Phnom Penh zogen.
Dem Protestmarsch schlossen sich auch buddhistische Mönche an.
Die Demonstranten fordern bessere Arbeitsbedingungen und einen Lohn von knapp 70 Euro pro Monat, rund ein Drittel mehr als der von der Regierung festgesetzte Mindestlohn von 45 Euro.
Die Fabrik, in der die meisten Demonstranten arbeiten, beliefert unter anderem die westlichen Modekonzerne Gap und H&M.
Nicht zuletzt seit dem Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch mit hunderten Toten gibt es in asiatischen Textilfabriken regelmäßig Proteste. Viele betroffene Modekonzerne zögern jedoch, die Arbeitsbedingungen in den billigen Produktionsländern zu verbessern.