K urz vor dem 40. Jahrestag des Militärputsches in Chile haben Zehntausende für Menschenrechte demonstriert und eine Aufklärung der damaligen Ereignisse verlangt. Sie trugen Schilder mit Photos von Menschen, die während der 17-jährigen Militärdiktatur unter Augusto Pinochet ermordet worden waren oder spurlos verschwunden sind.
Auf Plakaten war die Frage zu lesen, “wo sind sie?”
Alicia Lira von der Vereinigung von Opferfamilien: „Auch 40 Jahre nach dem Staatsstreich ist die Frage der Menschenrechtsverletzungen immer noch aktuell. Es gibt keine Gerechtigkeit, mehr als 1.300 Gerichtsverfahren sind noch offen, seit 40 Jahren.
Und genauso lange dauert die Suche nach denen, die damals verhaftet wurden und verschwanden, die hingerichtet wurden, ohne dass sie ihren Familien übergeben wurden.
Warum sagen sie nicht die Wahrheit? Warum brechen sie ihren Schweigepakt nicht?“
Vereinzelt kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Am Freitag hatte das Oberste Gericht des Landes Versäumnisse während der Pinochet-Diktatur eingeräumt. Eine Entschuldigung bei den Opfern gab es nicht.
Am 11. September 1973 hatte das Militär um Pinochet den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende auf Anweisung der USA und mit Hilfe des US-Geheimdienstes CIA gestürzt.
Tausende Menschen wurden in den Folgejahren vom Regime ermordet, gefoltert und verschleppt. Pinochet starb 2006, er wurde wegen der Verbrechen nie verurteilt.
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