N elson Mandela und die Sorge um den ehemaligen Präsidenten einen ganz Südafrika. Jung und alt. Das ganze Land, so scheint es, versammelt sich seit Wochen vor dem Krankenhaus in Pretoria, in dem der Friedensnobelpreisträger seit dem 08. Juni behandelt wird.
„Wir, die junge Generation des ANC, wollten unserem Idol unsere Zuneigung zeigen. Dem Mann, der uns befreit hat, der grossen Anteil an unserer Ausbildung hat, an unserem Erfolg, an dem, was wir sind. Wir wünschen ihm gute Besserung. Wir sind hier, um für ihn zu beten, damit er schnell wieder gesund wird“, sagt Lethu Mazibuko.
Im Juni 1988 sitzt Nelson Mandela seit 25 Jahren im Gefängnis. Er ist bereits weit über die Grenzen Südafrikas bekannt, überall auf der Welt setzten sich Menschen für ihn ein.
Zu seinem 70 Geburtstag fordern Künstler auf einem Konzert in London seine Freilassung, Simple Minds singen das Lied “Mandela Day”.
Zwei Jahre später, am 11. Februar 1990, wird Mandela tatsächlich aus der Haft entlassen. Seine Freilassung wurde durch die Wahl von Frederik de Klerk als Staatschef 1989 erleichtert. Der Freiheitskämpfer hält eine pazifistische Rede, der Wunsch nach Vergeltung ist im fremd, er will Versöhnung für sein Land.
Mandela als der schwarze Begründer einer Gesellschaft mit Gelichberechtigung der Rassen, De Klerk als der weisse Totengräber der Apartheid: Gemeinsam erhalten die zwei Männer 1993 den Friedensnobelpreis.
Im Mai 1994 wird Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Bei seiner Vereidigung am 10. Mai ruft er die Regenbogengesellschaft aus, in der sowohl weisse als auch schwarze Südafrikaner gemeinsam in Frieden leben sollen.
2004 zieht sich Mandela schliesslich aus der Politik zurück. Doch er setzt sein Ansehen weiterhin weltweit ein, im Kampf für Gerechtigkeit.