D er von den USA der Spionage angeklagte Whistleblower Edward Snowden hat seinen ursprünglichen Zufluchtsort Hongkong verlassen. Laut South China Morning Post befindet er sich derzeit auf dem Weg in die russische Hauptstadt Moskau.
Zuvor hatte das US-Regime ein Auslieferungsersuchen an China gestellt.
Wie die Zeitung informiert, sitzt der Whistleblower im Aeroflot-Flug SU213. Die Ankunft wird aktuell mit 14.15 Uhr (MEZ) prognostiziert. Die russische Hauptstadt ist jedoch nicht Snowdens endgültige Destination. Russische Medien melden mittlerweile, dass Snowden von Moskau über die cubanische Hauptstadt Havana nach Ecuador weiterfliegen soll.
„Ein Passagier mit dem Namen Edward Snowden wird in Moskau ankommen und morgen, am 24. Juni, mit dem Flug SU150 nach Havanna reisen“, schreibt die Nachrichtenagentur ITAR-Tass. „Morgen wird er auch von Havana nach Caracas fliegen.“
Auch Interfax berichtet gleichlautend. Er dürfte laut der US-Zeitung New York Times von Wikileaks-Sprecherin Sarah Harrison begleitet werden.
Wikileaks: Snowden erhält Asyl
Wikileaks hatte zuvor auf Twitter vermeldet, dass Snowden politisches Asyl „in einem demokratischen Land“ erhalten wird, ohne dieses jedoch noch zu nennen.
Die Whistleblower-Organisation hatte vor Kurzem noch mit Island verhandelt. Im Gespräch als Zufluchtsort waren auch Ecuador und Cuba. Russland selbst hatte sich bereit erklärt, einen Asylantrag zumindest prüfen zu wollen.
Die russische Botschaft in der chinesischen Hauptstadt Beijing als auch das Konsulat in Hongkong geben zu dem Vorgang aktuell keinen Kommentar. Die Regierung von Hongkong hat nach eigenen Angaben die Moskauer Regierung über die Ausreise von Snowden informiert. Der russische Präsident Wladimir Putin lässt über seinen Sprecher wissen, dass ihm der Aufenthaltsort von Snowden nicht bekannt ist, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Ein durch das US-Regime gestellter Auslieferungsantrag an Hongkong soll nicht gesetzeskonform gewesen sein und wurde daher nicht erfüllt.
Erst kürzlich hatte Edward Snowden erklärt, dass der US-Geheimdienst NSA (National Security Agency) chinesische Mobilfunker gehackt haben soll. Der britische Geheimdienst GCHQ (Government Communications Headquarters) soll sich wiederum Zugang zu transatlantischen Glasfaserkabeln verschafft und die abgezapften Informationen auch an die NSA weitergegeben haben.
Edward Snowden ist ehemaliger NSA-Mitarbeiter und hat den PRISM-Skandal zur imperialen Totalüberwachung an die Öffentlichkeit gebracht.
Edward Snowden hat Asyl in Ecuador beantragt. Das teilte der ecuadorianische Aussenminister Ricardo Patiño heute am Nachmittag mit.
Hongkongs Behörden liessen den 30-Jährigen auf legalem Weg ausreisen. Es habe kein Grund für eine Festnahme vorgelegen. Begleitet wurde Snowden von Diplomaten und juristischen Beratern von WikiLeaks.
Ecuadors Botschafter in Moskau gab bekannt, er wolle sich noch am Abend mit Snowden treffen. Zunächst war spekuliert worden, Snowden wolle über Cuba nach Venezuela reisen. Auch Island galt zunächst als mögliches Ziel.
Von Ecuador hatte bereits WikiLeaks-Gründer Julian Assange Asyl gewährt bekommen. Assange befindet sich immernoch in der ecuadorianische Botschaft in London, Grossbritannien lässt ihn nicht ausreisen.
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