D ie Regionalregierung Andalusiens hat im Streit um Zwangsräumungen von Wohnungen ein Zeichen gesetzt. In Fällen, wo die soziale Notlage zu gross ist, will sie Banken für einen Zeitraum von drei Jahren verbieten, verarmten Mietern zu kündigen und Appartements teils auch gewaltsam räumen zu lassen.
Ausserdem sollen Geldinstitute und Immobilienbüros mit einer Geldstrafe belegt werden, wenn sie Wohnraum bewusst leer stehen lassen.
Die zuständige Ministerin in Sevilla sagte:
„Wir sorgen für Gerechtigkeit und verhindern, dass Menschen leiden. Wir packen das Problem an der Wurzel. 45 Wohnungen werden hier am Tag geräumt, und das bei 700.000 bis zu einer Million Obdachlosen.
Und das alles nur wegen ungezügelter Spekulationen und finanzieller Interessen.“
In Andalusien liegt die Arbeitslosenquote bei 36, die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei 62 Prozent.
Mit der jetzigen Maßnahme kommt die Regionalregierung dem Madrider Parlament zuvor, das in der Frage erst noch diskutieren will.
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