V enezuelas Präsident Hugo Chávez hat laut dem ranghohen russischen Aussenpolitiker Michail Margelow den Mut gehabt, sich im Alleingang den USA entgegen zu stellen.
„Natürlich geht er in die Geschichte ein – als Staatschef eines kleinen Landes, der den Mut fasste, praktisch allein der führenden Weltmacht zu widerstehen und für Gleichberechtigung im internationalen Leben zu kämpfen“, äusserte Margelow, Chef des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Föderationsrates (Russlands Parlamentsoberhaus), am Mittwoch RIA Novosti gegenüber.
Chávez „verkörperte die lateinamerikanische Variante der ‚linken Wende‘, die vor dem Hintergrund einer Krise entstanden war und Einstellungen des Marktliberalismus und der Weltordnung ins Schwanken brachte“, so Margelow.
Die Rebellion des venezolanischen Staatschefs gegen die bestehende Weltordnung brachte Chávez laut dem russischen Politiker viele Anhänger unter den Top-Politikern der Welt ein, die meisten seien jedoch “schweigende” Fans gewesen.
„Eine derart starke Persönlichkeit hat auch eine Kehrseite: Der von Chávez konzipierte ‚bolivarianische Sozialismus‘ hielt sich in vielem eben nur dank der Stärke seiner Persönlichkeit. Politiker von Chávez‘ Grösse sind ‚Stückware‘, daher ist die Zukunft Venezuelas nach seinem Tod offen“, betonte der Politiker.
Venezuelas Präsident Hugo Chávez ist am Dienstagabend nach zweijährigem Krebsleiden gestorben.
Der venezolanische Aussenminister Elias Jaua kündigte vorgezogene Präsidentenwahlen binnen einem Monat an. Bis dahin soll Vizepräsident Nicolás Maduro den Pflichten des Präsidenten nachkommen.
Unterdessen hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNO) des verstorbenen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez, mit einer Schweigeminute gedacht.
„Im Namen des Rates sprechen wir dem Volk und der Regierung von Venezuela unser tief empfundenes Beileid aus“, sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende Alexandre Fasel heute in einer Sitzung in Genf.
„Chávez war eine Schlüsselfigur, die ein Vorankommen Lateinamerikas zu seiner zweiten Unabhängigkeit ermöglicht hat“, so der Politiker.
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