Virtopsie: Strahlen statt Skalpell

Autopsie ohne Leichenöffnung

- von Presseticker  -

B eginn einer Autopsie am Institut für Rechtsmedizin im südfranzösischen Marseille. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, Tod durch Erhängen, offensichtlich Selbstmord.
Die genauen Todesumstände sollen dennoch durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung geklärt werden.

Hochmoderne Bildgebungsverfahren wie Magnetresonanz- und Computertomografie kommen in dieser Pathologie zum Einsatz. Mit der virtuellen Autopsie, kurz Virtopsie, lassen sich Todesursachen und Verletzungen genau darstellen.
Das sei besonders bei Einwirkung von Schusswaffen, erklärt Pathologe Jacques Desfeux. „Mit diesen Methoden gewinnt man Zeit. Die eigentliche, klassische Autopsie können nicht ersetzen, denn jedes Projektil muss letztlich entnommen werden. Aber für die ballistische Bestimmung ist es dennoch interessant.“

Virtopsie: Strahlen statt Skalpell

Die virtuelle Autopsie hat einen weiteren grossen Vorteil, wichtige kriminalistisch Daten werden erfasst, ohne dass die Leiche geöffnet werden muss.

Im CT kann die gesamte Knochenstruktur abgebildet werden. Kleinste Verletzungen und alte Brüche werden sichtbar. Organe, Muskulatur und Gehirn geben auf dem Bildschirm ihre Geheimnisse Preis.
Allerdings liegen die Kosten für eine virtuelle Untersuchung deutlich über denen einer normalen Sektion. In Absehbarer Zukunft wird das neue Verfahren die herkömmlichen Verfahren nicht ersetzen. Es kann jedoch schon jetzt in Zweifelsfällen für Klarheit sorgen.

RF/euronews

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