N ach heftiger sozialistischer Kritik auch aus der Friedensbewegung an dem umstrittenen Aufruf „Freiheit braucht Widerstand – Aufruf zur Unterstützung des zivilen Widerstandes in Syrien“ hat der Liedermacher Konstantin Wecker heute seine Unterschrift zurückgezogen.
Nachstehend Weckers Erklärung zu seiner Entscheidung:
Liebe Freund,
von Freunden der Friedensbewegung wurde ich auf eine Aussage von Ferhad Ahma, Beiratsmitglied und einer der Hauptinitiatoren von „adopt a revolution“ hingewiesen.Herr Ahma hat am 03.12. im DLF gesagt: „Ich glaube, um schnellstmöglich einen Sturz des Regimes herbeizuführen, brauchen die Rebellen nach wie vor effiziente und bessere Waffen. Ansonsten wird dieser Kampf sich noch in die Länge ziehen.“
Unter diesen Umständen muss ich meine Unterschrift unter den Syrien-Appell zurückziehen.
Das verstehe ich nicht unter einer zivilen Demokratisierung.Im Vordergrund für alle sollte die Dialogbereitschaft stehen. Im Lichte dieses Zitats wird dann leider auch der Appell interpretiert werden und dessen Beklagen der “anhaltenden Selbstblockade im UN-Sicherheitsrat” – einer Blockade des Bombardements Syriens, das ich keinesfalls unterstütze.
Dieser Aufruf darf nicht zum Einfallstor werden zu einer militärischen Option.
Wir brauchen eine Logik des Friedens und nicht des Krieges.
Ich gebe zu – und ich bedaure es – dass ich bei meiner Unterschrift nicht bedacht habe, dass der Ausschluss jedes militärischen Eingreifens nicht ausdrücklich in dem Syrien-Aufruf mit erwähnt wurde, und deshalb wohl auch Personen unterschrieben haben, die militärische Interventionen durchaus als Mittel der Wahl sehen.
Dem kann ich nicht zustimmen.
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