M ehrere tausend “Moslembrüder” und Oppositionelle liefern sich vor dem Präsidentenpalast in Kairo eine Schlägerei. Mehrere Menschen wurden bereits verletzt, berichtet ein RIA Novosti-Korrespondent vor Ort.
Seit Wochen führen die beiden politischen Lager in Ägypten Demonstrationen durch. Während die Liberalen gegen die neue Verfassung, die Präsident Mohammed Mursi mehr Macht beschert, protestieren, rufen die Islamisten ihre Anhänger auf die Strasse, um Mursi zu unterstützen.
Nach Angaben des ägyptischen Fernsehens rissen die Anhänger der islamistischen Organisationen das Zeltlager ab, das die Opposition in der Nacht errichtet hatte und kontrollieren jetzt weitgehend den Platz vor dem Präsidentensitz.
Die jüngsten Krawalle begannen, als Tausende Islamisten die Gegend um den Palast stürmten, wo Gegner Mursis einen Sitzstreik abhielten.
Auch Brandbomben sollen Angaben zufolge explodiert sein. Wie der Fernsehsender AlJazeera meldet, sollen zwei Menschen getötet worden sein.
Reporter berichten, die Islamisten seien auch auf Journalisten losgegangen. Mehrere radikale Islamisten drohten den Oppositionellen mit einem “Heiligen Krieg”, falls diese ihre “Sabotagepolitik” gegen Staatspräsident Mohammed Mursi fortsetzen sollten.
Die ägyptischen Islamisten wollen ihr umstrittenes Verfassungsreferendum Mitte Dezember über die Bühne bringen – koste es was es wolle. Vizepräsident Mahmud Mekki sagte während einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast in Kairo: „Der Termin für das Referendum am 15. Dezember steht fest und wird nicht verschoben.“
Der Generalsekretär der Partei für Unversehrtheit und Entwicklung, Mohammed Abu Samra, sagte in einem Interview des Nachrichtensenders Al-Arabija: „Wenn sie sich gegen die Legitimität stellen, dann werden wir äusserte Gewalt anwenden.“
Samra fügte hinzu: „Wir sind keine Muslimbrüder und auch keine Salafisten, wir sind Dschihadisten.“
Der für seine radikalen Ansichten bekannte Fernsehprediger Abdullah Badr sagte in einer Talkshow des ägyptischen Islam-Senders Al-Hafez, die Christen seien es, die den Protest gegen Präsident Mohammed Mursi anführten. „Und wenn ihm auch nur ein Haar gekrümmt wird, dann reissen wir ihnen die Augen aus“, drohte er.
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