D ie Financial Times Deutschland wird eingestellt. Am 07. Dezember erscheint die Wirtschaftszeitung zum letzten Mal.
Im Jahr 2000 war der deutsche Ableger der Financial Times gegründet worden, Gewinn hat die Zeitung nie erwirtschaftet. Der Verlag Gruner + Jahr (G+J) macht für das Aus den Wandel durch das Internet verantwortlich.
Die internationale Ausgabe der Financial Times hatte ihre Blütezeit in den 80er und 90er Jahren mit dem Börsen-Boom.
Erst vergangene Woche hatte auch die Frankfurter Rundschau Insolvenz angemeldet. Auch die gemeinsame Produktion der überregionalen Teile der FR mit der Berliner Zeitung konnte die laufenden Verluste nicht auffangen.
Das Anzeigengeschäft der Tageszeitungen in Deutschland ging im Schnitt um zehn Prozent zurück trotz der höheren Glaubwürdigkeit, den das redaktionelle Umfeld einer gedruckten Zeitung bei den Lesern gegenüber dem Internet geniesst, so die Frankfurter Rundschau in einer Erklärung.
Diese Einschätzung dürfte allerdings eher fragwürdig sein. Denn gerade die politisch und kommerziell motivierte Treue zum Mainstream der imperialen NATO treibt immer mehr Leser ins Internet – nicht allein wegen der technischen Vorteile, sondern vor allem auch wegen der kritischen Inhalte.
Denn wie die Frankfurter Rundschau selbst schreibt, seien deren „digitale Aktivitäten besonders weit fortgeschritten“.
Da Leser im Internet jedoch (noch) eine grössere Auswahl an Medien vorfinden, sind sie dort nicht auf den üblichen systemtreuen Einheitsbrei beschränkt, sondern machen zunehmend von alternativen Informationsangeboten gebrauch.
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