D er Befehl zur Ermordung des Revolutionärs Ernesto Che Guevara (1928-1967) ist von einem CIA-Vertreter in Bolivien erteilt worden.
Das erklärte Nikolai Leonow, Generalleutnant der russischen Auslandsaufklärung SWR, heute in einem Exklusivinterview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Che Guevara wurde vor 45 Jahren am 09. Oktober 1967 in Gefangenschaft ermordet.
„Formell wurde der Befehl vom damaligen bolivianischen Präsidenten Rene Barrientos erteilt, aber auf Anraten eines CIA-Vertreters in Bolivien, der die Operation denn auch koordiniert hatte. ‘Macht Schluss mit ihm, aber schnell’, befahl der US-Amerikaner.
Che Guevaras Gefangennahme nahm nur wenige Stunden in Anspruch. Gleich darauf wurde er kurzerhand erschossen“, sagte Leonow, der Che Guevara noch lange vor der Revolution auf Cuba gekannt hatte.
US-amerikanische Geheimdienste hätten befürchtet, dass Che Guevara als Gefangener sonst vor Gericht hätte gestellt werden müssen, wobei im Ergebnis des Prozesses die USA selbst hätten belastet werden können.
„Hätten sie ihn am Leben gelassen, wäre ein gerichtliches Todesurteil kaum denkbar gewesen, weil dies an das Schicksal von Jesus Christus hätte erinnern können“, fuhr der General fort.
„Die US-Amerikaner erinnern sich immer noch daran, wie sich der cubanische Revolutionsführer Fidel Castro in einem Prozess nach dem Sturm der Moncada-Kaserne benommen hatte.
In der Gerichtsverhandlung hielt er eine Rede, die im Grunde genommen zum Programm der cubanischen Revolution wurde.
Und Che Guevara war ein nicht weniger versierter Redner und hatte die Überzeugungskraft von 1.000 Richtern. Es war unmöglich, gegen ihn einen Prozess zu machen.“
Nach Worten des SWR-Veterans hatte die CIA den bolivianischen Behörden bei der Suche nach Che Guevara vor allem Beraterdienste erwiesen.
„Das erkannten alle an, darunter der damalige Innenminister Boliviens, Jose Arguedas, der später Che Guevaras Tagebuch gestohlen und eine Kopie davon den Cubanern übergeben hat.“
Arguedas habe auch Che Guevaras Anhängern den Ort gezeigt, wo der Revolutionär beigesetzt worden sei, sagte der General.