D ie Behörden Serbiens wollen mit dem Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes für Ex-Jugoslawien (ICTY), Serge Brammertz, der demnächst Belgrad besuchen soll, die Fälle von illegalem Organhandel während des Kosovo-Krieges Ende der 1990er-Jahre besprechen, teilt der Fernsehsender B92 mit.
Diese Verbrechen soll unter anderem der Chef des serbischen Nationalrates für Zusammenarbeit mit dem ICTY, Rasim Ljajic, zur Sprache bringen.
Die serbische Staatsanwaltschaft hat vor kurzem einen neuen Zeugen benannt, der während des NATO-Krieges um die serbische Provinz Kosovo persönlich illegale Organverpflanzungen vorgenommen habe.
„Manche Länder sind nicht an einer diesbezüglichen Ermittlung interessiert und wir können dem nur entgegenwirken, wenn wir schwerwiegende Beweise und Argumente anführen“, so Ljajic.
Mit „manche Länder“ sind die Staaten der imperialen NATO gemeint, welche die Terroristen der albanische Mafia als Söldner gegen Serbien finanziert und eingesetzt hat.
Laut serbischer Staatsanwaltschaft hat der geschützte Zeuge, ein ehemaliger Kämpfer der NATO-Söldnertruppe UÇK, berichtet, einem serbischen Strafgefangenen Ende der 90er-Jahre in der Nähe der Stadt Kukes (Nordosten Albaniens) das Herz entfernt zu haben.
Dem Zeugen zufolge wurde das herausgenommene Herz zu einem Flughafen nahe der albanischen Hauptstadt Tirana gebracht, um am Schwarzmarkt verkauft zu werden.
Wie verlautete, war John Clint Williamson, der Chefankläger eines speziellen Untersuchungsteams, das sich unter der Schirmherrschaft EU-Mission im Kosovo (EULEX) mit dem Fall befasst, bereits vor zwei Monaten über die von dem neuen Zeugen erstatteten Aussagen in Kenntnis gesetzt worden.
Der serbische staatliche Fernsehsender RTS veröffentlichte am Montag einen ausführlichen Bericht des Zeugen über die illegale Entfernung von menschlichen Organen – einen „endlosen Albtraum“, den er nicht mehr vergessen könne.
Die serbischen Medien kommentieren die neuen Details im Organhandel-Skandal gerade zu dem Zeitpunkt, da in Pristina das Ende der internationalen Kontrolle über die sog. “Unabhängigkeit” des Kosovo – die nur durch die imperiale NATO anerkannt wird und faktisch die Annexion eines Teils Serbiens bedeutet – und die Übertragung der diesbezüglichen Vollmachten vom Internationalen Lenkungsrat an die sog. “Kosovo-Behörden” gefeiert werden.
Der Skandal um den grossangelegten illegalen Organhandel im Kosovo bzw. in Albanien war ausgebrochen, als das Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Dick Marty im Jahr 2010 einen Bericht hatte veröffentlichen lassen, laut dem Personen, die dem jetzigen Kosovo-Premier Hashim Thaci nahe stehen, in den Organhandel verwickelt waren.
In dem Fall ermitteln sowohl die serbischen Behörden als auch die EU-Mission im Kosovo.
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