Imperialer Krieg: Russland in zwei Teile spalten

Konfliktpotenzial rund um Russlands Grenzen

- von RF  -

D ie Kriege von morgen werden bereits heute konzipiert und vorbereitet. Sie beginnen nicht plötzlich und unerwartet, aufgrund singulärer Ereignisse, wie Kriegspropaganda regelmäßig zu suggerieren versucht.

Die radikalislamische Gefahr aus Zentralasien ist für Russland besonders gefährlich, warnt ein russischer Militärexperte und befürchtet sogar eine Aggression mit dem Ziel, Russland in zwei Teile zu spalten.
Die NATO verdränge Russland unterdessen auch aus der Arktis.

„Russlands militärpolitische Lage darf derzeit nicht als stabil bezeichnet werden. Militärische Bedrohungen für Russland nehmen aus allen Richtungen zu“, schreibt Anatoli Zharski, Mitglied der Russischen Akademie der Raketen- und Artillerie-Wissenschaften und listet einige eventuelle Gefahren auf, die sich nach seiner Einschätzung entwickeln.

Militärparade, Russland 2010

Militärparade, Russland 2010

Im Osten schliesse Chinas Militärdoktrin eine künftige Ausweitung des „Lebensraums“ nicht aus. Das japanische Militärpotential sei unterdessen in Bezug auf konventionelle Waffen mit dem russischen vergleichbar.

Im Westen verfüge die NATO über modernste Waffensysteme. Die imperiale Allianz habe ausserdem mehr Soldaten und konventionelle Waffen als Russland.
Auch Russlands Konfrontation mit den USA sei keineswegs Geschichte: Nach dem Zerfall der Sowjetunion ziele die US-Militärdoktrin darauf ab, die Entstehung eines neuen starken Rivalen im postsowjetischen Raum zu verhindern, heisst es.

An Russlands südlicher Grenze seien lokale Konflikte hoch wahrscheinlich. „Falls der bewaffnete Konflikt in Afghanistan eskaliert, können sich die Kampfhandlungen auf Tadschikistan ausweiten.
Dann funktioniert alles nach dem Domino-Prinzip: Usbekistan und die südlichen Gebiete Kasachstans sind an der Reihe. Diese Republiken erweisen sich dann nur als zwischenzeitliches Aufmarschgebiet für eine starke und aggressive radikalislamische Offensive in Richtung Norden, also auf Russland.
Die aus dem Ausland geschürten bewaffneten Konflikte im Nordkaukasus sollen dabei eine Hilfsrolle spielen“,
so Zharski.

„Künftig könnten sich die verschiedenen Kräfte dieser Bedrohungen im Unterlauf der Wolga vereinigen, um sich dann stromaufwärts zu bewegen und Russland in einen westlichen und einen östlichen Teil zu spalten“, schreibt der Experte weiter.

Falls die „Expansion des aggressiven Fundamentalismus“ dieses Ziel erreiche, werde Westrussland unfähig sein selbstständig zu existieren, denn es verliere fast alle Rohstoffquellen.

Auch in der Arktis gebe es Gefahren für Russland. Die NATO sei dabei, Russland aus der Region „mild zu verdrängen“. Die Auseinandersetzungen um arktische Seegrenzen seien nach wie vor eine „potentielle Quelle“ internationaler Konflikte und eine Hürde für die Kooperation zwischen den Ländern, welche die Arktis erschliessen wollen.

Unterdessen driften einige neutrale Staaten wie Schweden, Finnland, Österreich, Irland und die Schweiz laut Zharski „gewissermaßen Richtung NATO“.

Es gebe ausserdem nichtmilitärische Bedrohungen in Bezug auf „wirtschaftliche, technologische, ethnische, religiöse und Medien-Expansion“, warnt der Militärexperte.

RF/ruvr.ru

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