A cht Jahre nach Yasser Arafats Tod leitete die französische Staatsanwaltschaft am Dienstag Ermittlungen wegen Mordverdachts im Zusammenhang mit dem ungeklärten Tod des Präsidenten Palästinas Yasser Arafat ein. In dem Verfahren soll ermittelt werden, ob Arafat mit der hochradioaktiven Substanz Polonium-210 vergiftet wurde.
Arafats Witwe Suha hatte im Juli eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das französische Gericht hat nun das Verfahren eröffnet und will auch den Verdachtsmomenten, die sich um zionistische bzw. israelische Verwicklungen drehen, nachgehen.
Der Fall erfuhr neue Aufmerksamkeit, als im Juli eine AlJazeera Dokumentation veröffentlicht wurde, die aufzeigte wie das Schweitzer Institut für Strahlenphysik Poloniumspuren auf Kleidungsstücken Arafats, die von Ehefrau Suha Arafat bereit gestellt wurden, identifiziert hatte.
Das Polonium-210 Isotop ist das selbe Gift, das bei der Ermordung des Russen Alexander Litwinenko in London in 2004 verwendet wurde.
Yasser Arafat verstarb in einem französischen Militärkrankenhaus am 11. November 2004 im Alter von 75 Jahren. Zwei Wochen zuvor erkrankte Arafat sehr überraschend und wurde dann vom Westjordanland nach Frankreich verlegt.
Damals weigerten sich die behandelnden französischen Ärzte nähere Auskunft zu Arafats Tod zu geben, indem sie sich auf Datenschutzgesetze beriefen.
In Teilen einer Patientenakte, die 2005 im US-Magazin New York Times veröffentlicht wurde, hiess es jedoch, dass Arafat an einer Bluterkrankung namens Disseminierte Intravasale Gerinnung (DIC) litt und an einem schweren Schlaganfall verstarb.
Bis zum heutigen Tag ist nicht klar, was zur DIC führte. Die Krankheit kann verschiedene Ursachen haben, u.a. auch Lebererkrankung und Infektionen.
Das Schweitzer Labor hat bestätigt, dass es den Körper Arafats auf radioaktive Vergiftung testen wird, nachdem die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und Arafats Familie einer Exhumierung des Körpers aus dem Mausoleum im Regierungsgebäude in Ramallah zugestimmt haben.
Bisher wurden noch keine Daten für die Exhumierung und die Tests festgelegt.
Die PA hiess die französische Entscheidung willkommen. Saeb Erekat erklärte gegenüber Medien, dass Mahmoud Abbas eine offizielle Anfrage an den französischen Präsidenten François Hollande gesendet hat, in der er um Hilfe bei den Ermittlungen um Arafats Mord bittet.
Ferner sagte Erekat: „Wir hoffen, dass es ernsthafte Ermittlungen geben wird, die die ganze Wahrheit ans Licht bringen.“
Das zionistische Regime “Israel” bestritt bisher jegliche Involvierung in Arafats Tod. „Es geht uns nicht wirklich etwas an, da die Klage nicht gegen Israel gerichtet ist. Wenn es eine Ermittlung gibt, hoffen wir, dass sie für Aufklärung sorgt“, erklärte der Sprecher des sog. “israelischen Aussenministeriums” Yigal Palmor.
Dass aus zionistischen Kreisen kein Beitrag zur Aufklärung zu erwarten ist, dürfte evident sein.
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