I n Brasilien hat Präsidentin Dilma Roussef eine Wahrheitskommission eingesetzt, die Menschenrechtsverbrechen während der Militärdiktatur untersuchen soll. An der Veranstaltung nahmen auch die vier noch lebenden ehemaligen Präsidenten Brasiliens teil.
Roussef führte die Kommissionsmitglieder in ihr Amt ein. Sie war während der Diktatur selbst im Widerstand, hatte Gefangenschaft und Folter erlitten – und reagierte entsprechend emotional.
„Brasilien verdient die Wahrheit“, sagte Roussef. „Die junge Generation verdient die Wahrheit, und vor allem verdienen jene die Wahrheit, die Freunde und Angehörige verloren haben, und die das Gefühl haben, als würden sie wieder und wieder ermordet, an jedem einzelnen Tag.“
In der Zeit der Militärdiktatur zwischen 1964 und 1985 verschwanden rund 150 Oppositionelle nach einer Gefängnishaft oder einer Entführung spurlos.
Bis heute ist ihr Verbleib ungeklärt. Zudem soll die Kommission herausfinden, wo zahlreiche Opfer begraben wurden.
Militärangehörige weigern sich bis heute, die Orte bekannt zu geben, an denen die Leichen verscharrt wurden.