R usslands Aussenminister Sergej Lawrow hat den Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen Kofi Annan am Dienstag in einem Telephongespräch zu einer aktiveren Kooperation mit der syrischen Opposition aufgerufen.
Wichtig sei, die Gewalt in Syrien einzustellen, sagte Lawrow nach Angaben des Informations- und Presseamtes des russischen Aussenministeriums.
„Die syrische Opposition und Länder, die sie unterstützen, sollten ebenfalls Sofortschritte ergreifen, um die Gewalt zu stoppen“, wurde der Aussenamtschef zitiert.
Lawrow informierte Annan auch über die Ergebnisse der jüngsten Verhandlungen mit seinem syrischen Amtskollegen, Walid al-Muallem, in Moskau.
Muallem habe versichert, dass Damaskus mit der Umsetzung von Annans Plan zur friedlichen Beilegung der Krise in Syrien begonnen habe, hiess es in Moskau.
Dem Syrien-Beauftragten der UNO Kofi Annan zufolge, hat Syrien seine Truppen unterdessen aus mehreren Teilen des Landes abgezogen und diese in unbesetzte Gebiete umstationiert.
„Die syrische Armee verlässt einige Gebiete und wird dabei in andere, die bisher nicht besetzt waren, verlegt“, sagte Annan am Dienstag in einer Pressekonferenz in der Türkei.
Laut früheren Berichten hatte der syrische Aussenminister Walid Muallem der russischen Seite versichert, dass Damaskus mit der Erfüllung des von Annan vorgelegten Friedensplans zur Krisenbeilegung in Syrien begonnen habe.
Kofi Annan sieht weiterhin optimistisch die Perspektiven der Umsetzung seines Regelungsplans in Syrien. „Bis zum 12. April gibt es noch Zeit, die Gewalt zu beenden“, so Annan.
Der UN-Syrienbeauftragte merkte an, es wäre verfrüht, von einem Scheitern seines Planes zu sprechen und rief die syrischen Konfliktseiten auf, die Kampfhandlungen einzustellen.
Annan war im März 2012 mit der Aufgabe betraut worden, als Syrien-Sondergesandter der UNO und der Arabischen Liga eine friedliche Regelung der Situation in diesem Land in die Wege zu leiten. Russland unterstützte diese Mission massiv.
Kofi Annan hatte einen Sechs-Punkte-Plan für Frieden in Syrien vorgelegt, der unter anderem die Beendigung der bewaffneten Gewalt durch alle Seiten unter effektiver UN-Kontrolle, humanitäre Hilfe für die Betroffenen und die Aufnahme eines innersyrischen politischen Dialogs vorsieht.
Der Plan wurde durch die syrische Regierung und Teile der Opposition begrüsst – von der durch die NATO ausgerüsteten Söldnerbanden jedoch abgelehnt.
Unterdessen hat die Türkei dem Nachbarland Syrien mit einer Intervention gedroht.
Auf die türkischen Drohungen antwortete heute der syrische Aussenminister Walid al-Muallem:
„Die Türkei ist selbst Teil des Problems, weil sie bewaffnete Gruppen unterstützt. Sie geben ihnen Waffen, helfen beim Aufbau von Lagern und unterstützen sie dabei, illegal auf syrisches Gebiet zu gelangen.“
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