D ie Leitung der deutschen Universität Wismar verhandelt mit der Fernöstlichen Föderalen Universität der Region Primorje über die Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Schiffbau-Ingenieuren für die neuen Werften an der russischen Pazifik-Küste.
Das teilte der Pressedienst der Verwaltung der Region Primorje mit.
„Der Stellvetreter des Ersten Vizegouverneurs der Region Primorje, Sergej Sidorow, hat eine Sitzung über die Strategie zur Entwicklung der Schiffsbaubranche der Region Primorje abgehalten.
An der Sitzung nahmen die Vertreter der Fernöstlichen Föderalen Universität, des Fernöstlichen Zentrums für Schiffbau und Reparatur sowie Vertreter der deutschen Universität Wismar teil“, heisst es in der Pressemitteilung.
In der Region Primorje sollen im Zeitraum von 2012 bis 2020 der Schiffbaukomplex Swesda und die Werft des Offshore-Schiffbauers Vostok-Raffles entstehen.
Rund 8.000 Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen, etwa 30 Prozent entfallen dabei auf ingenieurtechnische Berufe.
Wie der Generaldirektor der OAO Fernöstliches Schiffbau- und Schiffsreparatur-Zentrum, Igor Borbot, mitteilte, werden in den neuen Betrieben die neuesten Technologien zum Einsatz kommen.
Deswegen werde dringend nach hochqualifizierten Fachkräften gesucht, die es in der Region Primorje nicht gebe.
„In Primorje gibt es noch keine Fachkräfte, die mit einer so hochwertigen Produktion und modernen Technik umgehen können. Für die Anfangsphase müssen wir Spezialisten aus anderen Regionen Russlands und ausländische Ingenieure anwerben“, sagte Borbot.
Ihm zufolge ist die Überalterung bei den Fachkräften ein weiteres Problem für den regionalen Schiffbau. Die meisten der Schiffbau-Ingenieure sind zwischen 47 und 58 Jahre alt.
Demnächst würde etwa die Hälfte der Mitarbeiter in die Rente gehen, sagte Borbot.
Laut einem Vertreter der Universität Wismar könnte der Personalengpass durch deutsche Fachkräfte ausgeglichen werden. Die Hochschule habe bereits Kontakte zu vielen russischen Universitäten geknüpft, sagte er.
„Die russische und europäische Ingenieurausbildung muss auf einen Standard gebracht werden. In Russland ist die Ingenieurausbildung sehr hochwertig.
Doch in den letzten Jahren sank eine praktische Orientierung.Die Ausbildungsprogramme müssen mit dem Bedarf der Unternehmen in Übereinstimmung gebracht werden“, sagte der Vertreter der Universität Wismar.
Nach Angaben des Pressedienstes werden Dozenten der deutschen Universität eine Woche lang in Wladiwostok die Prinzipien der Zusammenarbeit erörtern und festlegen.