Palästina: Weibliche Gefangene der Zionisten berichten von Übergriffen

Aus Anlass des Weltfrauentages, eines offiziellen Feiertages in Palästina, bekräftigte die palästinensische Sozialministerin Magda al-Masry die zentrale Rolle palästinensischer Frauen im Kampf um die Freiheit

- von Presseticker  -

800.000 Palästinenser waren seit Beginn des Nahostkonfliktes zu irgendeinen Zeitpunkt ihres Lebens in einem zionistischen (israelischen) Gefängnis, darunter mehr als 10.000 Frauen.
Vielen von ihnen wurden Opfer sexueller Übergriffe, aber nur wenige fanden den Mut darüber zu sprechen. Aus Anlass des gestrigen internationalen Weltfrauentages brachen jedoch viele ihr Schweigen.

Iman Nafea, derzeit Gefangene des zionistischen Regimes

Iman Nafea (rechts), derzeit Gefangene des zionistischen Regimes

S.H., die den Wunsch äusserte anonym zu bleiben, wurde einige Tage lang festgenommen, um Druck auf ihren Ehemann, der zur gleichen Zeit in Administrativhaft sass, auszuüben, ein Geständnis abzulegen.

„Sie zogen mich aus und der Offizier der mich verhörte, setzte sich neben mich und belästigte mich, aber ich widerstand“ sagte sie Al Arabiya.

Hana Shalabi, die dreissigjährige Gefangene, die sich zur Zeit im Hungerstreik befindet um gegen ihre erniedrigenden Haftbedingungen zu protestieren, sagte, dass sich ein Wärter gegenüber ihr als Krankenpfleger ausgab und sie anwies sich zu einer Untersuchung auszuziehen.

„Als ich mich weigerte, rief er andere Wärter, die mich fesselten und schlugen“, sagte sie in einem Statement gegenüber der Palestinian Prisoner Society.

Shalabis Anwalt, Mahmoud Hassan, sagte, dass seiner Mandantin während des Prozesses Hände und Füsse gefesselt wurden. Eine klar illegale Praxis. Shalabi, die bereits 10 Kilogramm Gewicht verloren hat, zeigt sich weiterhin entschlossen ihren Hungerstreik bis zu ihrer Freilassung fortzusetzen.
Sie wurde zu sechs Monaten im Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde mittlerweile auf vier Monate reduziert, jedoch existiert weiterhin keinerlei Anklage gegen Shalabi.

Nach Angaben des früheren Gefangenen Iman Nafea werden weibliche Gefangene von israelischen Wärtern routinemäßig verbal und manchmal physisch misshandelt.

„In vielen Fällen, werden weibliche Gefangene zu erniedrigenden Leibesvisitationen gezwungen“, so Nafea.

Diese Praxis ist klare Schikane, da die Leibesvisitationen aufgrund der Verfügbarkeit neuester Durchleuchtungstechnologien vollständig überflüssig sind.
Obwohl physische sexuelle Übergriffe nur selten vorkommen, gehören verbale Übergriffe, wie z.b. die Androhung von Vergewaltigung, zur Routine.

Aus Anlass des Weltfrauentages, eines offiziellen Feiertages in Palästina, bekräftigte die palästinensische Sozialministerin Magda al-Masry die zentrale Rolle palästinensischer Frauen im Kampf um die Freiheit.

Ebenso nannte sie die Leibesvisitationen weiblicher Gefangener einen klaren Menschenrechtsbruch, brachte ihre Position zum Ausdruck, dass die palästinensische Autonomiebehörde in dieser Angelegenheit eine deutliche Position einnehmen sollte und erklärte ihre Solidarität im Namen aller palästinensischer Frauen.

„Wir alle werden Hana unterstützen. Solange bis die israelische Besatzungsarmee sie frei lässt“, so Masry.

Mehrere israelische Menschenrechtsorganisationen haben insgesamt 17 Beschwerden bezüglich der Misshandlung weiblicher palästinensischer Gefangener eingereicht.
Nach angaben der Organisationen, befassen sich die israelischen Militärbehörden zur Zeit mit den Beschwerden.

RF/PNN

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