A ufständische Soldaten haben im westafrikanischen Mali die Macht übernommen. Im Staatsfernsehen forderten sie die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Jede Art von Vandalismus oder Plünderungen verurteilten sie.
Die Aufständischen werfen der Regierung unter anderem vor, dass sie nicht genug Waffen für den Kampf gegen die Tuareg-Rebellen und islamistische Gruppen im Norden des Landes zur Verfügung stelle.
In der Hauptstadt Bamako waren am Mittwoch den ganzen Tag über Schüsse zu hören. Augenzeugen berichteten, aufständische Soldaten hätten den Präsidentpalast abgeriegelt und mehrere Minister festgenommen. Sie lieferten sich offenbar Schiessereien mit regierungstreuen Truppen.
In Mali kommt es seit Januar 2012 zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der malischen Unabhängigkeitsbewegung MNLA und den Regierungstruppen.
Das Präsidentenamt in Bamako hatte Berichte über einen Militärputsch zunächst dementiert. Über das Schicksal und den Aufenthaltsort von Präsident Amadou Toumani Toure ist nichts bekannt.
Ursprünglich waren für den 29. April Präsidentenwahlen vorgesehen, wegen des Putsches dürften diese nun nicht stattfinden.