E inen Tag nach der russischen Präsidentenwahl gehen am heutigen Montag Tausende Gegner und Anhänger von Regierungschef und Wahlsieger Wladimir Putin in Moskau auf die Strasse.
Die regierungstreue Jugendorganisationen “Naschi” und “Junge Garde” rufen ihre Anhänger auf zentrale Plätze in unmittelbarer Nähe des Kremls. Rund 15.000 Demonstranten werden erwartet.
Oppositionelle Organisationen haben eine Kundgebung auf dem Puschkin-Platz im Zentrum Moskaus angekündigt. Die Stadtleitung hat die Kundgebung genehmigt. Erwartet werden bis zu 10.000 Teilnehmer.
Auf der anderen Seite der Twerskaja-Strasse organisiert die “Kommunistischen Partei der Russischen Föderation” (KPRF) eine Demonstration mit erwarteten 2.000 Teilnehmern.
Rund 12.000 Sicherheitskräfte werden in der Stadt für die öffentliche Ordnung sorgen.
Die Russen waren am gestrigen Sonntag aufgerufen, zu den Urnen zu gehen und ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Nach der Auswertung von 99,6 Prozent der Stimmzettel liegt Regierungschef Wladimir Putin mit 63,69 Prozent klar in Führung.
Die zentrale Wahlbehörde ZIK hat den 59-Jährigen bereits zum Sieger erklärt.
Putin war von 2000 bis 2008 russischer Staatspräsident. Bei der Präsidentenwahl vom März 2008 durfte er trotz seiner hohen Popularität nicht antreten, weil die russische Verfassung mehr als zwei Amtszeiten in Folge verbietet.
Der jetzige Präsident, Dmitri Medwedew, hatte die vorige Präsidentschaftswahl gewonnen, nachdem seine Kandidatur von Putin persönlich unterstützt worden war.
Putin ist Vorsitzender der Kreml-Partei “Geeintes Russland”, die bei der jüngsten Parlamentswahl am 04. Dezember nach Behördenangaben eine Mehrheit der Stimmen erkämpft hat.
Obwohl die Regierungspartei deutlich schwächer als 2007 abgeschnitten und ihre Zweidrittelmehrheit im Parlament verloren hatte, bezeichnete die Opposition das Wahlergebnis als manipuliert und rief ihre Anhänger auf die Strasse.
In Moskau und vielen anderen Städten kam es bereits in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Protesten.