E in in der südafghanischen Provinz Kandahar stationierter US-Soldat soll mindestens 17 Zivilisten im Schlaf erschossen haben.
Unter den Toten sind auch neun Kinder und drei Frauen zu beklagen. Bei dem Amoklauf im Distrikt Pandschwai seien ausserdem weitere Menschen verletzt worden, teilte die Nachrichtenagentur Pazhwak unter Berufung auf eine Erklärung von Haji Agha Lalai, Mitglied des Distriktrates der Volksvertreter, mit.
NATO-General Carsten Jacobson bestätigt die Untersuchung des Vorfalls: „Wir wissen bisher, dass der Soldat unseren Standort verlassen hat und kurz nach den Vorfällen zurückkehrte.
Er wurde sofort in Gewahrsam genommen. Die Untersuchungen dauern noch an und werden hoffentlich bald Aufschluss über die Umstände der Geschehnisse geben.“
Das Massaker sorgt erneut für politischen Zundstoff. Erst im Februar hatte die Verbrennung von Koran-Ausgaben durch US-Soldaten heftige Proteste ausgelöst, bei denen rund 30 Afghanen durch die NATO-Besatzer massakriert wurden.
Bisher ist unbekannt, was den US-Soldaten zu seiner Tat veranlasst hat. Der Täter wurde verhaftet. Eine NATO-Militärkommission leitete eine Ermittlung zu dem Zwischenfall ein.
Zuvor hatten der Gouverneur von Kandahar Tooryalai Wesa und der ISAF-Pressedienst die Informationen über den Überfall des US-Soldaten auf Zivilisten in der Provinz bestätigt.