D ie europäische Gemeinschaftswährung Euro kann nach Ansicht des tschechischen Regierungschefs Petr Necas nur gerettet werden, wenn die Euroländer im Grunde genommen zu einer Föderation zusammenschließen.
„Die Eurozone steht jetzt vor einer knappen Wahl: Entweder der Zerfall, was selbstverständlich keiner will, oder ein Schritt in Richtung einer föderativen ökonomischen Struktur“, schrieb Necas in einem Beitrag für die tschechische nationale Tageszeitung Lidove noviny.
Am Montag hatten sich 25 der 27 EU-Länder in Brüssel dem Vertrag über die kollektive Stabilität angeschlossen, der von führenden EU-Politikern im Dezember 2011 initiiert worden war.
Prag und London verweigerten den Einstieg in den EU-Budgetpakt. Tschechien traf seine Entscheidung unmittelbar am Montag beim Brüsseler Gipfel, während Großbritannien bereits im vergangenen Dezember die Absage erteilte.
“Der Budgetpakt der EU ist ein wichtiger Schritt in Richtung Föderation. Aber im Hinblick auf Prozeduren wird die in Brüssel erzielte Übereinkunft nicht zur effektiven Lösung vorhandener Probleme der Eurozone beitragen”, fuhr Necas fort.
“EU-Mitgliedsländer verzichten auf ihr Recht, zu Problemen des Etats abzustimmen, und treten somit einen Teil ihrer Souveränität an Brüssel ab.”
Die Mitgliedsländer hätten sich verpflichtet, Probleme des Etatdefizits gemeinsam zu koordinieren. Und das alles bedeute riesige Schritte zur Umwandlung der Eurozone in eine Föderation, schrieb der tschechische Regierungschef.